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Dissertation - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Einfluss von Herzzeitvolumen auf regionale zerebrale Oxygenierung bei Reifgeborenen unmittelbar nach der Geburt  
 Hintergrund: Die postnatale Transition vom Fötus zum Neugeborenen beinhaltet wesentliche Veränderungen, insbesondere im Hinblick auf das Herz-Kreislauf-System. Besonders für Organe, welche anfällig auf die Hypoxie reagieren zum Beispiel das Gehirn, ist eine komplikationslose Transition sehr wichtig. Das Auftreten von Hirnblutungen ist mit der Entwicklung eines Hydrocephalus, einem schlechten neurologischen Outcome und sogar mit dem Tod assoziiert. In letzter Zeit besteht ein wachsendes Interesse an der erweiterten Überwachung des Herz-Kreislauf-Systems und des Gehirns, um weitere und objektive Informationen über den Zustand des Neugeborenen während dieser vulnerablen Zeit des Lebens nach der Geburt zu erhalten.

Zielsetzung: Ziel dieser vorliegenden Studie war es, bei Neugeborenen eine erweiterte kardio-zirkulatorische und zerebrale Überwachung durchzuführen und den möglichen Einfluss dieser kardio-zirkulatorischen Parameter im speziellen Herzzeitvolumen auf die zerebrale Oxygenierung zu untersuchen.

Methoden: Diese Studie ist eine monozentrische, prospektive Beobachtungsstudie. Für nicht-invasive Herzzeitvolumenmessung (NICOM) wurde eine „electrical velocimetry“ (EV) -Methode verwendet. EKG-Elektroden wurden auf der linken Stirnseite, der linken Halsseite, dem linken Hemithorax und dem linken Oberschenkel platziert. Für arterielle Sauerstoffsättigung (SpO2) und Herzfrequenz-Messungen wurde ein Pulsoxymeter an der rechten Hand oder am rechten Handgelenk platziert. Die zerebrale regionale Sauerstoffsättigung (crSO2) / der zerebrale Gewebesauerstoffindex (cTOI) wurde unter Verwendung eines INVOS-Monitors / eines NIRO200NX-Monitors gemessen. Der Nah-Infrarotspektroskopie (NIRS) Sensor auf der rechten fronto-parietalen Stirnseite positioniert. Die Überwachung begann in Minute 1 und wurde bis Minute 15 fortgesetzt. In den Minuten 5, 10 und 15 nach der Geburt wurde das Herzzeitvolumen (CO) als Durchschnitt von sechs 10-Sekunden-Perioden berechnet (mit Schlag-zu-Schlag-Analyse). Die Daten dieser 10-Sekunden-Perioden wurden nur zur Auswertung herangezogen, wenn der Signalqualitätsindex (SQI) ≥ 80% betrug. Unmittelbar nach Beendigung der NICOM- und NIRS-Messungen (15 Minuten nach der Geburt) wurde eine Echokardiographie durchgeführt (Vivid 7 Pro, General Electric; USA), um Ductus arteriosus (DA) und Foramen ovale (FO) zu bewerten. Der Blutdruck wurde nicht-invasiv am linken Oberarm in der 15. Lebensminute gemessen. Die Mittelwerte von crSO2, cTOI, SpO2 und Herzfrequenz wurden in den Minuten 5,10 und 15 nach der Geburt berechnet. Die zerebrale Sauerstoffextraktion (cFTOE) wurde berechnet als (SpO2-crSO2) / SpO2 oder als (SpO2-cTOI) / SpO2. Die Gruppenunterschiede wurden unter Verwendung von exaktem Fisher‘s Test und t-Test oder Mann-Whitney-U-Test analysiert. Korrelationen wurden unter Verwendung des Spearman-Rangkorrelationskoeffizienten oder gegebenenfalls der Pearson-Korrelation durchgeführt. Die statistischen Analysen wurden unter Verwendung von IBM SPSS Statistics 23.0.0 (IBM Corporation; Armonk, USA) durchgeführt.

Ergebnisse: Während des Studienzeitraums wurden insgesamt 185 Neugeborene in die Studie eingeschlossen. In der gesamten Studienpopulation zeigten die Parameter crSO2, cTOI und SpO2 eine statistisch signifikante Steigung bis zur Minute 10 nach der Geburt. Folglich zeigte cFTOE eine Abnahme während der 15 Minuten nach der Geburt. Das Herzzeitvolumen zeigte eine abnehmende Tendenz bis Minute 10 und blieb bis Minute 15 nach der Geburt stabil. Während der gesamten Beobachtungsdauer gab es keine signifikante Korrelation zwischen CO, crSO2 / cTOI und cFTOE.

Schlussfolgerung: Die vorliegende Arbeit ist die erste Studie, die den Einfluss von Herzzeitvolumen auf zerebrale Oxygenierung bei reifen Neugeborenen während der neonatalen Adaptationsphase untersuchte. In unserer Studienpopulation gab es keine signifikante Korrelation zwischen CO und zerebraler Oxygenierung.
 
 Herzzeitvolumen; regionale Oxygenierung; Reifgeborenen;  
 
 2020  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Baik, Nariae; Dr.med.univ.
Betreuende Einrichtung / Studium
  Medizinische Universität Graz
 UO 790 202 Dr.-Studium der medizin. Wissenschaft; Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Pichler, Gerhard; Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr.med.univ.
  Freidl, Thomas; Dr.med.univ.
  Cvirn, Gerhard; Assoz. Prof. Priv.-Doz. Mag. Dr.rer.nat.