| Einleitung Weltweit ist Frühgeburtlichkeit ein großes Gesundheitsproblem, da sie die Haupttodesursache von Neugeborenen darstellt. Die Rate an Frühgeburten steigt seit Jahren an, ebenso die Überlebensrate der Kinder aufgrund von Verbesserungen in der neonatalen Versorgung. Da immer mehr frühgeborene Kinder überleben, spielen die Auswirkungen auf die kindliche Entwicklung eine immer bedeutendere Rolle. Wehenhemmer werden schon lange zur Verlängerung der Schwangerschaft eingesetzt, trotzdem gibt es wenige Studien, die sich mit ihrer Wirkung auf die neurologische Entwicklung der Kinder beschäftigen.
Material und Methoden Mit einer retrospektiven Datenanalyse haben wir den Einfluss von zwei wehenhemmenden Mittel auf die Langzeitentwicklung der frühgeborenen Kinder analysiert. Zusätzlich haben wir die Entwicklung der Kinder verglichen, deren Mütter entweder Standard- oder Erhaltungstokolyse erhalten haben. Die mütterlichen und kindlichen Daten wurden aus den Krankenakten des LKH Graz erhoben. Unsere Hypothese war, dass es keinen Unterschied zwischen den Wehenhemmern oder der Art der Tokolyse hinsichtlich der Entwicklung der Kinder gibt. Die Langzeitentwicklung der Kinder wurde anhand der mit 2 Jahren durchgeführten Bayleys Entwicklungstestung (BSID-II) erhobenen Daten analysiert.
Resultate Die statistischen Tests zeigten keinen signifikanten Unterschied in den Ergebnissen der Kinder, die intrauterin Hexoprenalin oder Atosiban ausgesetzt waren. Auch ob die Mütter Standard- oder Erhaltungstokolyse erhielten, zeigte keinen Einfluss auf die kindliche Entwicklung. Die Gültigkeit der statistischen Tests wurde leider durch die kleine Anzahl der untersuchten Kinder beeinträchtigt.
Fazit Tokolyse wird häufig eingesetzt, um eine Schwangerschaft zu verlängern, jedoch kann die Behandlung potentiell Mutter und Kind schädigen. Keines der in unserer Studie verwendeten Tokolytika scheint vorteilhaft in Bezug auf die kindliche Entwicklung. Um die Effekte der Tokolyse auf die kindliche Langzeitentwicklung zu demonstrieren, werden weitere Studien mit einer größeren Studienpopulation benötigt. |