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Dissertation - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Anwendung von Flüssigkeitsbiopsien bei Brustkrebs  
 Hintergrund
Der Nachweis von Tumorkomponenten im Blut wie zirkulierende Tumorzellen (CTCs) oder zirkulierende Tumor – DNA (ctDNA) stellt ein einfaches, schnelles, nichtinvasives und kosteneffektives Verfahren dar zur Bestimmung der Tumordynamik unter laufender Therapie und der Detektion zielgerichteter Alterationen bei Patientinnen mit metastasiertem Mammakarzinom.
Methoden
In einem ersten Schritt wurden Tumorfraktionen im Plasma von Patientinnen mit metastasiertem Mammakarzinom mittels mFAST-SeqS aus 127 Blutproben bestimmt. Die ermittelten z-Scores für ctDNA wurden mit durch ichorCNA ermittelte Tumorfraktionen verglichen und mit klinischen Überlebensdaten assoziiert. Anschließend wurde die Vorhersagekraft von ctDNA, CTCs, die durch ein größenbasiertes Mikrofilter – Anreicherungsverfahren detektiert wurden mit den blutbasierten Parametern CEA und CA 15-3 verglichen. In einem zweiten Schritt wurden Plasmaproben und Tumorgewebe von 69 Patientinnen mit hormonrezeptorpositivem Mammakarzinom auf das Vorliegen von PIK3CA – Mutationen untersucht. Für die Analyse der Plasmaproben wurde ein hochauflösendes SiMSen-Seq zum Nachweis von 11 PIK3CA – Mutationen angewandt. Zusätzlich wurde die mFAST-SeqS – Methode zur groben Abschätzung der im Plasma enthaltenen Tumorfraktionen verwendet.
Ergebnisse
Wir konnten eine enge Übereinstimmung zwischen mit mFAST-SeqS ermittelten z-Scores und Quantifizierung von ctDNA ermitteln. Patientinnen mit einem z-Score > 3 (34.5%) hatten ein signifikant schlechteres Gesamtüberleben (p=0.014) sowie progressionsfreies Überleben (p=0.018) im Vergleich zu Patientinnen mit niedrigeren Werten. Die CTC – Anzahl zu Beginn, CEA und CA 15-3 hatten keinen prognostischen Einfluss auf das Outcome der Patientinnen in der analysierten Kohorte.
PIK3CA - Mutationen wurden in 46.1% der Gewebsproben und in 50.7% der Plasmaproben detektiert. In 7 Patientinnen wurden PIK3CA – Mutationen nur im Plasma nachgewiesen. In 5 Patientinnen wurden Mutationen, die im Gewebe nachweisbar waren, nicht durch ctDNA detektiert, 2 davon hatten eine niedrige Tumorfraktion. Von insgesamt 33 aus 67 Plasmaproben, in denen keine PIK3CA – Mutationen detektiert werden konnten, war in 18 Proben eine erhöhte Tumorfraktion nachweisbar. Bei den verbliebenen 15 Patientinnen mit niedriger Tumorfraktion war eine zusätzliche Gewebstestung notwendig.

Schlussfolgerung
Der prognostische Einfluss detektierter ctDNA anhand der mFAST-SeqS – Methode wird demonstriert und bestätigt diese als Möglichkeit zur Konzentrationsbestimmung von ctDNA ohne vorherige Kenntnis der genetischen Zusammensetzung des Tumors.
Die SimSen-Seq – basierte Detektion von PIK3CA – Mutationen im Plasma zeigt eine vorteilhafte Konkordanz mit der Gewebsanalyse. Die Kombination mit einem nicht zielgerichteten, mutationsunabhängigen Verfahren zur Detektion von PIK3CA – Mutationen kann ein negatives PIK3CA – Ergebnis bestätigen und dadurch die Validität der SiMSen-Seq – Testung erhöhen.
 
 Flüssigkeitsbiopsie; Mammakarzinom; zirkulierende Tumor-DNA; zirkulierende Tumorzellen;  
 
 2021  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Suppan, Christoph; Dr.med.univ.
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Innere Medizin
 UO 790 202 Dr.-Studium der medizin. Wissenschaft; Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Balic, Marija; Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr.med.univ.et scient.med.
  Heitzer, Ellen; Assoz. Prof. Mag. Dr.rer.nat.
  Dandachi, Nadia; Assoz. Prof. Priv.-Doz. Mag. Dr.rer.nat.