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Bibliografische Informationen
 Analyse der zellfreien zirkulierenden Tumor DNA bei Patienten mit EGFR – mutiertem, nicht kleinzelligem Lungenkarzinom unter Tyrosinkinaseinhibitor Therapie  
 Lungenkrebs ist sowohl in Österreich als auch weltweit eine der häufigsten Krebserkrankungen bei Männern und Frauen. Bei der histologischen Untergruppe der Adenokarzinome konnte die Wirksamkeit von zielgerichteten Therapien, welche den epidermalen Wachstumsfaktor Rezeptor (EGFR) blockieren, in zahlreichen Studien belegt werden. Es kommt jedoch nach initialem Ansprechen durchschnittlich nach 8- 16 Monaten zu einer Tumorprogression, die in etwa 60% der Fälle durch das Auftreten einer Punktmutation im Exon20 (T790M) des EGFR Gens bedingt ist. Um eine entsprechende Therapieänderung rechtzeitig einzuleiten, ist es wichtig die Resistenzursache frühzeitig nachzuweisen. Neben einer neuerlichen Gewebeentnahme wurden in den letzten Jahren vermehrt Nachweismöglichkeiten von Mutationen aus zellfreier zirkulierender Tumor DNA (ctDNA) aus dem Blutplasma publiziert. Die Analyse solcher molekularen Marker aus dem Plasma wird häufig als Liquid Biopsy bezeichnet.
In der vorliegenden Arbeit wurde untersucht ob der cobas® EGFR Mutation Testv2 zum Therapiemonitoring von Patienten mit EGFR Mutationen und zielgerichteter Therapie geeignet ist, eine Resistenzentwicklung in Form der T790M Mutation nachzuweisen.
Von 142 Patienten mit EGFR mutiertem Lungenkarzinom wurden 479 Blutproben im Zeitraum Jänner 2016 bis Juni 2017 untersucht. Bei 120 Patienten war der Mutationsstatus aus der Gewebebiopsie bekannt. Die Häufigkeitsverteilung der aktivierenden EGFR Mutationen in Gewebe -, und Blutproben waren vergleichbar. Die T790M Resistenzmutation konnte allerdings nur bei 16% der Patienten detektiert werden. Die Menge an mutierter DNA, die mit dem semiquantitativen Index (SQI)angegeben wird, zeigte nach Therapiestart einen deutlichen Abfall. Ein Vergleich der Ergebnisse des cobas® EGFR Mutation Testv2 mit den Ergebnissen einer extern durchgeführten digitalen droplet PCR zeigte, dass die EGFR Mutationen im Bereich der vom Testsystem angegeben Detektionslimits verlässlich detektiert werden. Die Sensitivität (25%-48%) und Spezifität (99%-100%) des Bluttests beziehen sich auf das Ergebnis der Mutationstestung der Gewebeprobe und entsprechen bereits publizierten Werten. Die Frage ob ein niedrigeres Detektionslimit nicht zu einem vermehrten Nachweis falsch positiver Resistenzmutationen führt, muss in weiteren Studien untersucht werden.
Als klinisch relevante Konsequenz ergibt sich aus dieser Studie, dass Ergebnisse von Mutationstestungen aus Gewebe und Blutproben im klinisch- pathologisch- molekulargenetischen Tumorboard gemeinsam besprochen werden sollten, um die beste Therapieentscheidung zu treffen.  
   
 
 2017  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Setinek, Ulrike; Dr.med.univ.
Betreuende Einrichtung / Studium
  Diagnostik & Forschungsinstitut für Humangenetik
 UO 992 730 Universitätslehrgang; MSc Medizinische Genetik  
Betreuung / Beurteilung
  Heitzer, Ellen; Assoz. Prof. Mag. Dr.rer.nat.