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Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Die Anwendung des biopsychosozialen Modells auf das Gebiet der Adipositas  
 Die Adipositas ist eine Erkrankung deren Prävalenzzahlen weltweit ansteigen, sodass in Österreich 16,6% der Bevölkerung an Adipositas leiden. Dabei bezeichnet Adipositas, die durch einen BMI ≥ 30 kg/m2 definiert ist, eine krankhafte Fettleibigkeit, welche über ein Übergewicht, definiert durch einen BMI ≥25,0 kg/m2, hinausgeht. In der Europäischen Union sind bis zu 50% der Erwachsenen übergewichtig oder adipös, sodass von einer Pandemie berichtet wird.

Neben den Ursachen einer primären Adipositas wie genetischer Faktoren, kalorischer Überernährung oder körperlicher Inaktivität, kann eine Adipositas auch sekundär entstehen. Hierbei sind beispielshaft endokrinologische Erkrankungen wie Mb. Cushing oder Schilddrüsenfunktionsstörungen anzuführen, ebenso wie die Möglichkeit einer medikamentös induzierten Adipositas, z.B. durch Antidepressiva, Antipsychotika oder weitere Substanzgruppen.

Die Risikofaktoren der Adipositas sind zumeist multifaktoriell bedingt und können unter Anwendung des biopsychosozialen Modells dargestellt werden. So stellen sowohl soziale Isolation, Hänseleinen im Kindesalter, ein niedriges Bildungsniveau als auch sozioökonomischer Status Risikofaktoren der Adipositas dar. Des Weiteren besteht bei Adipositas ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko neben der möglichen Ausprägung depressiver Symptome. Dabei zeigen sich bidirektionale Zusammenhänge der beiden Erkrankungen in dem Sinne, dass die Adipositas eine Depression und die Depression eine Adipositas herbeiführen kann.

Durch Familienprobleme, Depressivität oder Einsamkeit kann zur emotionalen Kompensation ein Essverhalten mit wiederkehrenden Essanfällen, Schamgefühl und Kontrollverlust einhergehen, was man als Binge-Eating-Störung bezeichnet.

Durch das Wissen um die biologischen, psychischen und sozialen Risikofaktoren der Adipositas und deren Folgeerkrankungen, kann somit ein ganzheitliches Krankheitsverständnis geschaffen werden, welches bei der Therapie auch durch neue Therapiemethoden, ob konservativ oder operativ, von Bedeutung ist.

 
 Adipositas; biopsychosoziales Modell  
 
 2024  
   Volltext downloaden
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Drews, Johannes Martin
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Baranyi, Andreas; Assoz. Prof. Priv.-Doz. Mag. Dr.med.univ.
  Rothenhäusler, Hans-Bernd; Univ.-Prof. Dr.med. Dr.scient.med. MSc