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Bibliografische Informationen
 Psychische Belastungssymptome bei pflegenden Angehörigen von Palliativpatient*innen  
 Die pflegerische Betreuung eines Familienmitgliedes mit palliativer Diagnosestellung zuhause wird oftmals von vielen Angehörigen physisch sowie psychisch als belastend erlebt. Ziel dieser Studie war es herauszufinden, ob pflegende Angehörige mit größerer genereller Ängstlichkeit (Trait-Anxiety) gleichzeitig vermehrt unter aktuellen Ängsten (State-Anxiety) und an einer erhöhten Stressbelastung in der Pflegesituation leiden. Untersucht wurden auch das Unterstützungsausmaß, die Resilienz sowie Coping-Strategien, (mal-) adaptive Strategien im Rahmen der Emotionsregulation, derzeitiges und chronisches Stressempfinden, Burn-out-Symptome, gesundheitsbezogene Ängste, Tagesmüdigkeit, Schlaflosigkeit, körperliche Beschwerden, das Verbitterungs-Ausmaß sowie arbeitsbezogene Verhaltens- und Erlebensmuster. Im Untersuchungszeitraum von Mai 2021 bis April 2022 konnten insgesamt 47 pflegende Personen eingeschlossen werden. Die Studienteilnehmer wurden vom mobilen Palliativteam Graz/ Graz-Umgebung im Verlauf der Pflegesituation unterstützt.

Aus den erhobenen Daten geht hervor, dass Personen mit höherer Trait-Anxiety vermehrt unter State-Anxiety (T = -4,51; df = 42; p < 0,01) sowie einem erhöhten Stress-Ausmaß (T = -5,64; df = 42; p < 0,01) in der Pflegesituation leiden als Menschen mit geringerer genereller Ängstlichkeit. Es konnte auch bestätigt werden, dass pflegende Angehörige mit höherer Trait-Angst an einem höheren Ausmaß an maladaptiven Strategien im Rahmen der Emotionsregulation (T = -2,38; df = 42; p = 0,022) aufweisen, sowie an einer vermehrten Schlaflosigkeit innerhalb der Pflegesituation leiden (T = -2,58; df = 42; p = 0,013). Ebenfalls konnte beobachtet werden, dass pflegende Angehörige mit erhöhter Trait-Angst auch an vermehrten Verbitterungsgefühlen leiden (T = -4,73; df = 42; p < 0,01). Innerhalb meiner Arbeit ließ sich bei pflegenden Angehörigen mit erhöhter Trait-Angst auch eine Assoziation zwischen einer vermehrten Stress-Belastung und Burn-out-Symptomen (emotionale Erschöpfung: r = 0,612; p < 0,001; Depersonalisation: r = 0,501; p < 0,001), sowie ein Zusammenhang zwischen einer umfassenden Unterstützung und geringerer Schlaflosigkeit feststellen (r = +0,402; p = 0,046).

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass pflegende Angehörige mit höherer Trait-Anxiety vermehrt unter State-Anxiety, Stress, maladaptiven Strategien, Schlaflosigkeit sowie Verbitterungsgefühlen innerhalb der Pflegesituation leiden. In zukünftigen Folgestudien sollten weitere potenzielle Einflussvariablen exploriert werden, um ein umfassenderes Bild von den Belastungen und deren biopsychosozialen Auswirkungen auf pflegende Angehörige zu generieren und um Betroffenen, bei Bedarf, gezielt Unterstützung anbieten zu können.

 
 Schlüsselwörter: palliativ, pflegende Angehörige, Stress, State- und Trait-Anxiety  
 
 2024  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Grumeth, Anastasia Maria
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Baranyi, Andreas; Assoz. Prof. Priv.-Doz. Mag. Dr.med.univ.