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Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Untersuchung geschlechtsspezifischer Unterschiede während und nach moderaten morgendlichen Aerobic-Belastungstests bei Typ-1-Diabetes unter verschiedenen Insulineinstellungen  
 Einleitung

Körperliche Aktivität zeigt eine Vielzahl an gesundheitsförderlichen Vorteilen für Personen mit Typ 1 Diabetes Mellitus. Allerdings ist die glykämische Kontrolle währenddessen immer noch eine Herausforderung. Ein bisher oft nicht beachteter Faktor bei Empfehlungen und Guidelines zur Insulinadaption vor körperlichem Training ist das biologische Geschlecht. Daher untersucht diese Diplomarbeit mögliche Unterschiede zwischen Männern und Frauen mit Typ 1 Diabetes Mellitus während 90-minütigem moderatem Ausdauertraining bei 45% der individuellen maximalen Herzfrequenz und der folgenden Regenerationsphase von 24 Stunden. Um ein besseres Verständnis der Auswirkung unterschiedlicher Insulin Adaption zwischen Männern und Frauen zu erhalten, wird überdies pro Probanden je ein Durchgang mit der Einstellung des Automated Insulin Delivery Systems auf 150 mg/dl 60 Minuten bzw. 30 Minuten vor Beginn des Ausdauertrainings durchgeführt.



Forschungsfrage

Der primäre Endpunkt ist der Unterschied zwischen Männern und Frauen in der Time in Range (70 – 180 mg/dl) gemessen durch Continuous Glucose Monitoring während 90-minütigem moderatem Ausdauertraining.

Sekundäre Endpunkte sind die Time in Range gemessen durch Continuous Glucose Monitoring während 90-minütigem moderatem Ausdauertraining und einer 24-stündigen Erholungsphase (unterteilt in 2 Stunden, 4 Stunden und die gesamten 24 Stunden) im Vergleich zwischen Männern und Frauen sowie der unterschiedlichen Insulinadaption. Zusätzlich findet eine Analyse der durch Continuous Glucose Monitoring in dieser Phase gemessenen Glukose Werte im Vergleich zwischen Männern und Frauen sowie der unterschiedlichen Insulinadaption statt. Des Weiteren werden verschiedene Biomarker (Glukose, Laktat, Keton-Körper, Cortisol und Wachstumshormon) auf geschlechtsspezifische Unterschiede sowie Unterschiede in der Insulinanpassung während und innerhalb einer 6-stündigen Erholungsphase analysiert.



Methoden und Material

Die Daten für diese Diplomarbeit wurden durch die ACT ONE Studie generiert. Dabei nahmen 19 Probanden (10 Männer, 9 Frauen) mit Typ 1 Diabetes Mellitus an drei Visiten teil. In der ersten Visite wurde ein Cardiopulmonaler exercise test zur Testung der maximalen Herzfrequenz durchgeführt, in Visite 2 ein 90-minütiger Ausdauertest mit einer Insulinadaption von 150 mg/dl Einstellung 60 Minuten vor Trainingsstart und in Visite 3 ein 90-mnütiger Ausdauertest mit einer Insulinadaption von 150 mg/dl 30 Minuten vor Trainingsstart. Dabei erhielten die Probanden ein standardisiertes Frühstück sowie 4 Stunden nach dem Ausdauertraining ein standardisiertes Mittagessen. Daten wurden während und bis 24 Stunden nach Training durch Continuous Glucose Monitoring generiert sowie während und bis 6 Stunden nach Training durch venöse Blutabnahmen in unterschiedlichen Intervallen.



Resultate

Männer zeigten während und bis 4 Stunden nach dem Ausdauertraining eine bessere glykemische Kontrolle mit höheren Werten in der Time in Range (70–180 mg/dl) sowie niedrigeren Werten in Time above Range (>180 mg/dl) im Vergleich zu Frauen. In der gesamten 24 Stunden Nachbeobachtungsphase glichen sich diese Unterschiede zwischen Männer und Frauen wieder aus. Kein eindeutiger Unterschied konnte zwischen den unterschiedlichen Insulinadaptionen festgestellt werden. Bei den Biomarken bestätigten sich die höheren Glukosewerte bei Frauen während und bis 6 Stunden nach dem Ausdauertraining. Des Weiteren zeigten sich bei Frauen höhere Konzentrationen zu Beginn der Belastung bei Wachstumshormon, zum Ende der Belastung bei Cortisol sowie bei Keton-Körper in der Erholungsphase.

Diese Ergebnisse legen einen unterschiedlichen Energiemetabolismus sowie Hormonsteuerung bei und nach moderatem Ausdauertraining zwischen Männern und Frauen nahe. Daher sollte dieser Aspekt in zukünftigen Empfehlungen, Untersuchungen und Guidelines mehr Bedeutung erhalten, um Personen mit Typ 1 Diabetes Mellitus ein sicheres und glykemisch stabiles Training zu ermöglichen.

 
   
 
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Fruhmann, Daniel
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Innere Medizin
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Mader, Julia; Univ.-Prof. Priv.-Doz. Dr.med.univ.
  De Block, Christoph; Prof. Dr.