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Bibliografische Informationen
 Der Zusammenhang von Diabetes mellitus Typ 1 und Osteoporose - Eine retrospektive Datenanalyse  
 Einleitung

Typ 1 Diabetes (T1DM) gilt als bekannter Risikofaktor für Osteoporose. Menschen

mit Typ-1-Diabetes weisen daher ein erhöhtes Risiko für osteologischen

Veränderungen und Frakturen auf. Das Ziel dieser Arbeit war es, mögliche

Zusammenhänge zwischen Glukose- und Knochenstoffwechsel zu untersuchen.

Material und Methoden

In einer retrospektiven Datenerhebung am Universitätsklinikum Graz wurden die

Daten von Patient:innen der Osteoporose- und Diabetes-Ambulanz (Zeitraum

2014-2025) ausgewertet. Nach Anwendung der Ein- und Ausschlusskriterien

konnten 14 Personen in die T1DM-Gruppe und weitere 14 nach Alter und

Geschlecht gematchte Personen in die Kontrollgruppe eingeschlossen werden.

Erfasst wurden unter anderem Knochenstoffwechselparameter (Osteocalcin,

Crosslaps, Vitamin D, Parathormon, knochenspezifische Alkalische Phosphatase),

Knochendichtewerte (T-Scores) sowie die eingesetzten Osteoporose-Therapien.

In der T1DM-Gruppe wurden zusätzlich noch Parameter der glykämischen

Kontrolle (HbA1c, Glukosesensor-Daten) ermittelt. Die Daten wurden deskriptiv

statistisch ausgewertet und grafisch dargestellt.

Ergebnisse

Beide Gruppen wiesen ähnliche Knochendichtewerte und Frakturhäufigkeiten auf.

An der Wirbelsäule war der mittlere T-Score in der Kontrollgruppe etwas niedriger

(-2,0; T1DM: -1,6), wohingegen die T1DM-Gruppe am Femurhals einen

geringfügig niedrigeren Wert aufwies (-2,4; Kontrollgruppe: -2,3). Auch bei den

Laborparameter zeigten sich zwischen beiden Gruppen vergleichbare Mittelwerte,

allerdings mit vereinzelten ausgeprägten Ausreißern in der T1DM-Gruppe. Die

Osteoporose-Therapien waren über die Gruppen hinweg nahezu identisch jeweils

mit Vitamin D und Calcium als dominierende Therapieformen. Die Parameter der

glykämischen Kontrolle (HbA1c, Glukosesensor-Daten), welche nur bei der T1DMGruppe erhoben werden konnten, unterschieden sich teilweise stark innerhalb

dieser Gruppe (HbA1c 5,9-10,8%, Zeit im Zielbereich32-76%). Es zeigte sich kein

Zusammenhang zwischen höherem HbA1c und den Serum-Crosslaps oder den T-

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Scores an Wirbelsäule und Femurhals. Bei Osteocalcin zeigten sich hingegen

tendenziell höhere Werte bei steigendem HbA1c.

Fazit

Insgesamt zeigten sich in beiden Gruppen weitgehend vergleichbare Ergebnisse

hinsichtlich der untersuchten Parameter. Auffällig waren lediglich einzelne

Ausreißer in der T1DM-Gruppe (Crosslaps, Parathormon, Osteocalcin). Die

glykämische Kontrolle wies innerhalb der T1DM-Gruppe eine deutliche Variabilität

auf, zeigte jedoch keinen erkennbaren Zusammenhang mit der gemessenen

Knochendichte oder den meisten Knochenstoffwechselparameter. Die Personen

dieser Gruppe unterschieden sich insgesamt nur geringfügig von den gematchten

Kontrollen ohne Diabetes  
 Diabetes-Osteoporose  
 
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Grassl, Amy
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Innere Medizin
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Mader, Julia; Univ.-Prof. Priv.-Doz. Dr.med.univ.
  Fahrleitner-Pammer, Astrid; Univ.-Prof. Dr.med.univ.