| Pankreatische neuroendokrine Tumoren (pNETs) stellen eine seltene, jedoch zunehmend diagnostizierte Neoplasie dar, welche aus neuroendokrinen Zellen des Pankreas hervorgeht. Trotz ihres indolenten Wachstums weisen zahlreiche dieser Tumoren ein signifikantes malignes Potenzial auf. Dies wird evident bei Betrachtung der Tatsache, dass zum Zeitpunkt der Diagnosestellung in über 60 % der Fälle bereits Metastasen vorliegen. Die Komplexität pNETs erfordert ein interdisziplinäres Therapiekonzept, welches verschiedene Fachbereiche umgreift, um eine optimale Patient*inn*innenversorgung zu gewährleisten. Die vorliegende Arbeit hat zum Ziel, die unterschiedlichen diagnostischen und therapeutischen Ansätze zu beleuchten und die Notwendigkeit interdisziplinärer Konzepte für eine erfolgreiche Therapie hervorzuheben.
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Untersuchung der aktuellen interdisziplinären Ansätze in der Diagnostik und Therapie von pNETs im Rahmen einer umfassenden Literaturrecherche. Der Fokus liegt darauf, eine Übersicht über chirurgischen Interventionen, systemischen Therapien wie Somatostatin-Analoga und Peptidrezeptor-Radionuklidtherapie (PRRT), Chemotherapie, sowie weiterer verfügbarer Methoden, wie Embolisation oder Ablation, aufzuzeigen und zu vergleichen. Darüber hinaus haben jüngste Fortschritte in der Erforschung der an der Tumorentwicklung beteiligten Signalwege die Entwicklung neuer, zielgerichteter Therapien ermöglicht. Es wird betont, dass eine interprofessionelle Zusammenarbeit zwischen Chirurg*innen, Onkolog*innen, Gastroenterolog*innen, Radiolog*innen und Nuklearmediziner*innen von essenzieller Bedeutung ist, um individualisierte und patient*innenzentrierte Behandlungsstrategien zu entwickeln.
Die steigende Inzidenz, vor allem kleiner, asymptomatischer pNETs und die Herausforderungen in der Diagnostik machen deutlich, dass neben den Fortschritten in der Bildgebung auch biochemische Marker und moderne histopathologische Verfahren eine entscheidende Rolle spielen. Die Arbeit schließt mit einem Ausblick auf zukünftige Entwicklungen im Bereich der molekularen Therapieansätze sowie der weiteren Optimierung bestehender Behandlungsmethoden. Darüber hinaus wird anhand eines Fallberichtes das interdisziplinäre Vorgehen am Universitätsklinikum Graz veranschaulicht.
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