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Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Maschinenperfusion in der Organtransplantation: Ein umfassender Überblick  
 Hintergrund: Der weltweite Mangel an geeigneten Spenderorganen für eine Transplantation entwickelt sich zusehends zu einem Problem. Um dem entgegenwirken zu können, wird vermehrt auf Spenderorgane von schlechterer Qualität oder von Spendern nach Herz-Kreislauf-Stillstand (statt der üblichen Hirntod-Spender) zurückgegriffen. Daher ist es ein dringliches Ziel, den Pool an Spenderorganen zu erhöhen. Traditionell werden Organe dem Spender entnommen, gespült, und auf Eis gelegt zum jeweiligen Empfängerspital transportiert. Diese seit langem praktizierte Methode birgt vor allem für Organe von minderer Qualität ein erhöhtes Risiko von Verletzungen und Schäden beim Wiedererwärmen sowie für ein frühes Versagen des Organs nach der Implantation. Mit den verschiedenen Methoden der Maschinen-Perfusion lassen sich solche Schäden eventuell hintanhalten. Ziel dieser Review-Arbeit war es, die Perfusionsmaschinen dreier verschiedener Hersteller im Bezug auf das Outcome bei verschiedenen Organen zu vergleichen und eventuelle Vor- und Nachteile auszumachen. In erster Linie erfolgte dies in Hinblick auf die Leber.
Methoden: Nach einer Literaturrecherche wurden die ausgewählten Studien (aus dem Zeitraum der Jahre 2014 bis 2018) analysiert und – soweit möglich – miteinander verglichen.
Ergebnisse: Im Bezug auf die Leber ließen sich bei den beiden eingesetzten Maschinenarten trotz verschiedener Arten der Perfusion (hypotherm-normotherm; verschiedene Pumpensysteme) in den Ergebnissen kaum Unterschiede ausmachen. Von zahlreichen Autoren wurde die Möglichkeit, ein Organ während der Maschinen-Perfusion ausreichend untersuchen und bewerten zu können, positiv gesehen. Bei den Maschinen, die transportierbar sind, erweist sich die mögliche längere Konservierungszeit als Vorteil, da dadurch auch längere Transportwege möglich sind. Einige der Autoren sehen die Methoden der Maschinen-Perfusion bereits als sicher und brauchbar an und für einen breiten klinischen Einsatz bereit. Nichtsdestotrotz schlägt ein Großteil der Autoren weitere Studien vor, um die bereits gewonnenen Erkenntnisse zu vertiefen und zu erweitern.
Schlussfolgerung: Die Maschinen-Perfusion erfüllt größtenteils die in sie gesteckten Erwartungen. Die gewonnenen Erkenntnisse zeigen, dass zukünftig mit dieser Technik mehr Organe von ursprünglich schlechterer Qualität verwendet werden könnten. Auch weitere zukünftige Entwicklungen wie mögliche Zugaben von Wachstumsfaktoren, Stammzellen und Medikamenten während der Maschinen-Perfusion würden die Möglichkeiten der Transplantation erweitern.
 
   
 
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Suppan, Helge
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Chirurgie
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Leber, Bettina; Univ.-Ass. Mag.rer.nat. Dr.scient.med.
  Stiegler, Philipp; Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr.med.univ.