| Hintergrund: Obwohl die Erfolgsrate des totalen Hüftgelenkersatzes hoch ist, bleibt das Auftreten von hörbaren Geräuschen, häufig als Quietschen bezeichnet, eine Komplikation bei Keramik-Keramik Gleitpaarungen. Andere Studien haben die Implantatposition als einen wichtigen Faktor vermutet und untersucht, mit variierenden Ergebnissen. Hauptziel dieser Studie war es zu untersuchen, ob die Implantatposition mit Geräuschentwicklung in Verbindung steht. Die kombinierte Anteversion, berechnet durch Addition der acetabulären und femoralen Anteversion, war von besonderem Interesse. Nebenziele waren die Begründung einer Datenbank für zukünftige Forschung über Geräuschentwicklung von Hüftprothesen, welche Informationen wie demographische Daten, Scores, einen spezifischen Fragebogen, genaue Beschreibungen ob und wie verschiedene Geräuscharten provoziert werden konnten, Arten und Größen der Prothesenkomponenten, klinische Beurteilungen des Bildmaterials, Messungen der Implantatposition in 2D und 3D und Einzel-Bild-Röntgen-Analyse – Femoral-Component-Analysis (EBRA-FCA). Wenn die StudienteilnehmerInnen auf der kontralateralen Seite noch ein nicht-operiertes Hüftgelenk hatten, wurden diese ebenfalls vermessen, um Daten über die natürliche Ausrichtung dieser Gelenke zu sammeln. PatientInnen und Methoden: Eine Fallgruppe von 20 PatientInnen wurde mit einer Kontrollgruppe von 21 PatientInnen verglichen. MediCAD hip 3D® (Hectec) wurde verwendet um die Implantatposition in CT-Bildern zu vermessen. Die untersuchten Prothesen bestanden aus einem Corail® (DePuy Synthes) Schaft und einer Pinnacle® (DePuy Synthes) Pfanne mit Keramik-Keramik Gleitpaarung, welche an der Abteilung für Orthopädie und Traumatologie des LKH-Univ. Klinikum Graz von 2005 bis 2012 implantiert wurden. Ergebnisse: Die statistische Analyse ergab keine signifikante Korrelation bezüglich der Implantatposition, der demographischen Daten oder radiologischen Beurteilung. Ein signifikanter Unterschied wurde bei den natürlichen Hüftgelenken gefunden. Die Fallgruppe hatte eine höhere kombinierte (p = .029) und acetabuläre (p = .046) Anteversion, allerdings waren die verfügbaren Daten begrenzt (Fallgruppe n=11, Kontrollgruppe n=6). Schlussfolgerung: Dies lässt die Vermutung zu, dass bei PatientInnen mit außergewöhnlichen anatomischen Eigenschaften eine standardisierte anatomische Rekonstruktion durch Prothesenimplantation ein suboptimales biomechanisches Ergebnis hervorbringen könnte, welches zu einer höheren Inzidenz von Geräuschentwicklung führt. |