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Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Allograft reconstruction in the treatment of musculoskeletal tumours a comparative analysis  
 In der Behandlung von Knochen- und Weichteiltumoren haben Allografts eine lange Tradition und sind eine beliebte Möglichkeit um die, durch weite Resektion entstandenen, knöchernen Defekte zu rekonstruieren. Durch ein multimodales Behandlungskonzept unter Kombination einer Polychemotherapie mit einer chirurgisch weiten Resektion und gegebenenfalls ergänzender Bestrahlung konnte die Prognose der meist jungen PatientInnen mit Knochen- und Weichteiltumoren deutlich verbessert werden. Anbetrachts dieser Entwicklung, ist die Beständigkeit einer Rekonstruktion mit einem Allograft von wachsendem Interesse.

Ziel dieser Diplomarbeit ist es auszuarbeiten, wie lange diese Knochenrekonstruktionen allen Alltagsanforderungen stand halten, sowie die Art und Häufigkeit der auftretenden Komplikationen zu ermitteln.

Die Krankenakten aller Patienten, die eine Knochenrekonstruktion mit einem Allograft an der Universitätsklinik für Orthopädie und orthopädische Chirurgie Graz erhalten haben, wurden aufgearbeitet und zwei Gruppen von Allograft Rekonstruktionen wurden retrospektiv analysiert. Sechs Patienten mit artikulierenden Allografts zur Rekonstruktion des distalen Radius sowie vierzehn Patienten mit Allografts in Kombination mit einer autologen gefäßgestielten Fibula zur Rekonstruktion interkalärer Defekte an der unteren Extremität bildeten diese Gruppen. Da die Zahl der Patienten mit solchen Knochenrekonstruktionen an der Universitätsklinik für Orthopädie und orthopädische Chirurgie Graz relativ gering ist, kann anhand dieser Ergebnisse keine allgemeine Aussage über Rekonstruktionen mit einem Allograft getroffen werden. Aus diesem Grund wurde zusätzlich eine Literaturrecherche durchgeführt, um die Ergebnisse mit anderen zu vergleichen und um die Frage nach der allgemeinen Beständigkeit von Allografts nach Möglichkeit zu beantworten.

Keine der an der Universitätsklinik für Orthopädie und orthopädische Chirurgie Graz durchgeführten Rekonstruktionen mit einem Allograft musste aufgrund von Komplikationen entfernt werden. Fünf Patienten entwickelten eine Pseudarthrose, drei mit Rekonstruktionen an der unteren Extremität und zwei mit Rekonstruktionen des distalen Radius. Weiters kam es bei vier Patienten mit Rekonstruktionen mit einer gefäßgestielten Fibula und einem Allograft zum Bruch der Platte mit konsekutiver Fraktur des rekonstruierten Knochens und in zwei Patienten dieser Gruppe infizierte sich die Knochenrekonstruktion. Alle Komplikationen konnten erfolgreich behandelt werden. In der Literatur konnten in Bezug auf Komplikationsraten ähnliche Ergebnisse für diese beiden Verwendungen von Allografts gefunden werden, sowie vielversprechende Überlebensraten. Die Literaturrecherche ergab weiters, dass Rekonstruktionen mit interkaläre Allografts und Composite Allografts den Alltagsbelastungen standhalten und die gesamte Lebensdauer des Patienten überstehen können. Über artikulierende Allografts, vor allem um das Kniegelenk, wurden hohen Komplikationsraten und häufige Misserfolge berichtet.

Artikulierende Allografts zählen nach Resektion des distalen Radius zu den besten Rekonstruktionsmöglichkeiten, aber zur Rekonstruktion knöcherner Defekte an anderen Lokalisationen bieten artikulierende Allografts aufgrund der hohen Komplikationsraten und häufigen Misserfolge keine beständige Lösung. Interkaläre Allografts, vor allem in Kombination mit einer autologen gefäßgestielten Fibula, und Composite Allografts sind allerdings eine dauerhafte Rekonstruktionsmöglichkeit. Allografts sind eine hervorragende Möglichkeit zur Rekonstruktion knöcherner Defekte nach weiter Resektion, aber ihr Einsatz sollte gemeinsam mit anderen Möglichkeiten in Hinblick auf Tumoreigenschaften, Lokalisation sowie auf die Bedürfnisse und Erwartungen der einzelnen PatientInnen bedacht werden

 
   
 
 2012  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Rabitsch, Katharina
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Orthopädie und Traumatologie
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Maurer-Ertl, Werner; Univ.-Ass. Dr.med.univ.
  Leithner, Andreas; Ao.Univ.-Prof. Dr.med.univ.