| Zielsetzung: Das Ziel dieser prospektiven klinischen, monozentrischen Beobachtungsstudie war, die Schmerzempfindung von Patient*innen während einer Kataraktoperation zu erfassen.
Methodik: Verglichen wurden dabei Patient*innen, die an der Universitäts-Augenklinik Graz eine Retrobulbäranästhesie erhielten, mit jenen bei denen eine Tropfanästhesie durchgeführt wurde. Des Weiteren wurde auch der mittlere intraoperative Blutdruck erhoben, um diesen mit der subjektiven Beurteilung der Schmerzen mithilfe der etablierten Schmerzscores zu korrelieren. Es wurden Patient*innen im Alter von 18-99 Jahren zu ihrer wahrgenommenen Schmerzempfindung während der Kataraktoperation befragt. Die Datenerhebung erfolgte mittels der Face Pain Scale – revised und der Numeric Rating Scale.
Ergebnisse: Es konnten über einen Zeitraum von drei Wochen insgesamt 201 Patient*innen befragt werden. Darunter erhielten 105 Personen eine Retrobulbäranästhesie, 50 Personen eine Tropfanästhesie und 46 eine Tropfanästhesie mit Zugabe eines anästhetischen Gels. Der durchschnittliche Schmerzwert unter Retrobulbäranästhesie betrug 0,35 +/- 0,87, unter Tropfanästhesie 1,32 +/- 1,22 und unter Tropfanästhesie mit Zugabe eines anästhetischen Gels 0,89 +/- 0,97. Signifikante Unterschiede wurden zwischen Retrobulbäranästhesie und den Tropfanästhesieformen festgestellt, jedoch nicht zwischen den beiden Tropfanästhesiemethoden selbst. Der mittlere operative Blutdruck wurde bei 32 Patient*innen gemessen, mit einer durchschnittlichen Differenz vor und während der Operation von ca. +1,88 mmHg unter Retrobulbäranästhesie und ca. +3,33 mmHg unter topischer Anästhesie (p>0,05).
Schlussfolgerung: Die erhobenen Daten zeigen, dass Patient*innen, die eine Retrobulbäranästhesie erhielten, intraoperativ signifikant weniger Schmerzen hatten als jene mit Tropfanästhesie. Die Zugabe eines anästhetischen Gels zur Tropfanästhesie zeigte eine leichte, aber keine signifikante Schmerzminderung.
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