| 1. ZIELSETZUNG: Es wurden die Ursachen von Glaskörperblutungen, welche zu einer erstmaligen Vitrektomie in den Augen von nicht-diabetischen Patienten und Patientinnen führten, sowie der Zeitpunkt der Operation und die Entwicklung der
Sehleistung, untersucht.
2. STUDIEN DESIGN: Retrospektive vergleichende Fallserie.
3. METHODEN: Alle Augen von nicht-diabetischen Patienten und Patientinnen, in welchen eine erstmalige Vitrektomie mit der Hauptdiagnose “Glaskörperblutung” im Zeitraum von 2000 bis 2015 durchgeführt wurde, wurden untersucht. Ausschlusskriterien waren eine vorherige Vitrektomie am betroffenen Auge, sowie die Diagnose Diabetes Mellitus. Zielgrößen waren die Ätiologie der Glaskörperblutung, der Zeitpunkt des chirurgischen Eingriffs, sowie die Entwicklung der Sehleistung. Abhängig vom Zeitraum zwischen Erstvorstellung und Vitrektomie wurden die Patienten und Patientinnen in eine frühzeitige Vitrektomie Gruppe (≤30 Tage) und eine abwartende Vitrektomie Gruppe (>30 Tage) geteilt. In weiterer Folge wurden die Unterschiede in den Ursachen und der Sehleistungsentwicklung zwischen den beiden Gruppen ermittelt.
4. ERGEBNISSE: 161 Augen von 158 Patienten und Patientinnen wurden in die Studie aufgenommen. Mit 27,3% waren retinale Venenverschlüsse am häufigsten ursächlich für eine Glaskörperblutung. Netzhautrisse mit Netzhautablösung
verursachten in dieser Studie häufiger Glaskörperblutungen als Netzhautrisse ohne Netzhautablösung (11,8% bzw. 7,5%). Eine Glaskörperabhebung ohne Netzhautriss wurde in 8,7% der Augen als Ursache der Glaskörperblutung ermittelt. Die Vitrektomie erfolgte im Durchschnitt 65,1 ± 65,7 Tage nach der Erstvorstellung. In 46,2% der in dieser Studie eingeschlossenen Augen wurde der Eingriff innerhalb der ersten 30 Tage nach Erstvorstellung durchgeführt. Frühzeitig operiert wurde signifikant häufiger in Augen, in welchen eine Netzhautablösung, ein Trauma oder eine Operationskomplikation ursächlich für die Glaskörperblutung waren. Die durchschnittliche Zeit bis zur Operation betrug in der frühzeitigen Vitrektomie Gruppe 12,8 ± 9,2 Tage, verglichen mit 93,3 ± 70,6 Tage in der abwartenden Vitrektomie Gruppe. Eine chirurgische Intervention
verbesserte die Sehleistung sowohl in Augen welche frühzeitig operiert wurden als auch in Augen in welchen zuerst abgewartet wurde, signifikant. Im Endvisus konnte kein Unterschied zwischen den beiden Gruppen festgestellt werden.
5. SCHLUSSFOLGERUNG: Zahlreiche Krankheiten können einer nicht-diabetischen Glaskörperblutung, welche eine Vitrektomie erfordert, zugrunde liegen. Die häufigsten sind retinale Venenverschlüsse, hintere Glaskörperabhebungen und Netzhautrisse mit oder ohne Netzhautablösung. Unabhängig vom Zeitpunkt des Eingriffes, verbessert eine Vitrektomie die Sehleistung signifikant. |
