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Dissertation - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Prognostische Bedeutung radiologisch und pathologisch nachgewiesener Lymphknotenmetastasen bei Patienten mit Nierenzellkarzinom  
 Lymphknotenmetastasen (LNI) stellen einen etablierten ungünstigen prognostischen Faktor beim metastasierten Nierenzellkarzinom (mRCC) dar. Ihre prognostische Relevanz im Kontext moderner systemischer Therapien ist jedoch bislang unzureichend geklärt. Die vorliegende Dissertation untersucht die prognostische Bedeutung sowohl pathologisch (pN1) als auch radiologisch (cN1) nachgewiesener Lymphknotenmetastasen bei Patient:innen mit mRCC. Grundlage der Arbeit bilden drei populationsbasierte Studien, die im Rahmen eines Forschungsaufenthalts an der Cancer Prognostics and Health Outcomes Unit in Montreal (Kanada) unter Verwendung der SEER-Datenbank durchgeführt wurden.



In der ersten Studie wurden regionale Unterschiede hinsichtlich Patientencharakteristika, Behandlungsmustern und Überlebensraten von mRCC-Patient:innen in den Vereinigten Staaten analysiert. Es zeigte sich eine deutliche Heterogenität im Lymphknotenstaging sowie in der therapeutischen Vorgehensweise, was die Notwendigkeit standardisierter prognostischer Bewertungskriterien unterstreicht. Die zweite Studie fokussierte auf Patient:innen, die einer zytoreduktiven Nephrektomie (CN) unterzogen wurden, und konnte zeigen, dass ein pathologisch bestätigter Lymphknotenbefall (pN1) mit einem signifikant schlechteren krebsspezifischen Überleben assoziiert ist. Die dritte Studie widmete sich Patient:innen ohne CN und identifizierte auch hier radiologisch nachgewiesene Lymphknotenmetastasen (cN1) als unabhängigen Prädiktor für eine ungünstige Prognose.



Die Ergebnisse aller drei Arbeiten verdeutlichen die prognostische Relevanz von LNI – unabhängig von der Durchführung einer Nephrektomie. Aktuell etablierte Prognosemodelle wie IMDC oder MSKCC berücksichtigen den Lymphknotenstatus bislang nicht. Die vorliegenden Daten sprechen dafür, LNI künftig in prognostische Scores zu integrieren, um die Risikostratifizierung zu verbessern und therapeutische Entscheidungen gezielter treffen zu können. Prospektive Studien sind erforderlich, um den potenziellen therapeutischen Nutzen einer Lymphknotendissektion vom rein prognostischen Wert abzugrenzen.

 
   
 
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Scheipner, Lukas; Dr.med.univ.
Betreuende Einrichtung / Studium
  Medizinische Universität Graz
 UO 790 202 Dr.-Studium der medizin. Wissenschaft; Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Pichler, Martin; Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr.med.univ.
  Ahyai, Sascha; Univ.-Prof. Dr.med.
  Hutterer, Georg; Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr.med.univ.
  Barth, Dominik Andreas; Priv.-Doz. Dr.med.univ. Dr.scient.med.