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Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Evaluierung des möglichen prognostischen Wertes der präoperativ erhobenen Laborparameter derived neutrophil-lymphocyte ratio (dNLR) in Kombination mit C-reaktivem Protein (CRP) in einer PatientInnen-Kohorte mit klarzelligem Nierenzellkarzinom  
 Hintergrund
Der individuellen Immunantwort auf systemische Entzündungen wird bezüglich Pathogenese und Progression in der humanen Karzinogenese zunehmend höhere Bedeutung zugesprochen. Die ‚derived neutrophil-lymphocyte ratio‘ (dNLR) repräsentiert einen kombinierten Index, berechenbar aus der Anzahl Neutrophiler Granulozyten und der Gesamtleukozytenzahl im peripheren Blut. Dieser Parameter wurde als vereinfachtes Surrogat für die klassische ‚neutrophil-lymphocyte ratio‘ (NLR) vorgeschlagen, welche u.a. als Marker für subklinische Entzündungen verwendet wird. Die dNLR wurde zudem als potentieller prognostischer Faktor bei verschiedenen Karzinomarten beschrieben. In dieser retrospektiven Studie wurde eine mögliche prognostische Signifikanz der präoperativ erhobenen dNLR unter zusätzlicher Berücksichtigung des C-reaktiven-Proteins (CRP), welches einen gut etablierter Marker für systemische Entzündungen darstellt, in einer großen europäischen PatientInnenkohorte mit klarzelligem Nierenzellkarzinom untersucht.

Methoden
Klinisch-pathologische Daten von 587 konsekutiven PatientInnen mit nicht-metastasiertem, klarzelligen Nierenzellkarzinom wurden retrospektiv analysiert. Alle PatientInnen unterliefen im Zeitraum von Jänner 2000 bis Dezember 2010 eine kurative, radikale oder partielle Nephrektomie an der Universitätsklinik für Urologie der Medizinischen Universität Graz. Sämtliche Laborparameter wurden innerhalb einer Woche vor der operativen Intervention erhoben. Die Kohorte wurde anhand eines dNLR-cut-off Wertes von 2,25 gemäß Receiver-Operating Curve (ROC)-Analyse kategorisiert. Studienendpunkte der vorliegenden Analyse waren Gesamtüberleben (OS), Krebsspezifisches Überleben (CSS) und Metastasenfreies Überleben (MFS), welche mittels Kaplan-Meier Methode erfasst wurden. Mögliche Assoziationen zwischen den Parametern NLR, dNLR und CRP wurden mit Hilfe des Spearman’s Rangkorrelationskoeffizienten ermittelt. Abschließend wurde eine multivariate Cox-Regressionsanalyse durchgeführt, um einen möglichen unabhängigen prognostischen Wert von dNLR und CRP zu evaluieren.

Ergebnisse
Die signifikante Korrelation zwischen der präoperativen NLR und dNLR war stark (ρ=0,84), während sich die Korrelation zwischen dNLR und CRP als schwach herausstellte (ρ=0,18). In multivariater Analyse konnte der präoperativen dNLR kein unabhängiger prognostischer Wert bezüglich der Endpunkte OS (p=0,337), CSS (p=0,104) und MFS (p=0,1) zugesprochen werden. Der präoperative CRP-Wert konnte hingegen bezüglich OS (<10,0 vs. >10,0, HR=1,96, 95%KI=1,16-3,33, p=0,012), CSS (HR=2,43, 95%KI=1,05-5,64, p=0,038) und MFS (HR=2,66, 95%KI=1,35-5,27, p=0,005) als unabhängiger Prognosefaktor erkannt werden.

Schlussfolgerung
Der präoperativen dNLR wurde in dieser retrospektiven Studie keine unabhängige prognostische Signifikanz nachgewiesen, wohingegen ein erhöhter präoperativer CRP-Wert als prognostisch relevanter Parameter bezüglich OS, CSS und MFS bestätigt werden konnte.

Schlüsselwörter
Nierenzellkarzinom, Prognosefaktoren, dNLR, CRP, Überleben
 
 Nierenzellkarzinom; Prognosefaktoren; dNLR; CRP; Überleben  
 
 2017  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Luef, Theresa
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Urologie
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Hutterer, Georg; Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr.med.univ.
  Seles, Maximilian; Dr.med.univ.