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Bibliografische Informationen
 Next Generation Sequencing zur genetischen Analyse seltener monogener ophthalmologischer Erkrankungen anhand einer großen konsanguinen pakistanischen Familie  
 Ziel der Studie ist die Identifikation einer möglichen genetischen Ursache für Au-generkrankungen, die über mehrere Generationen in einer Familie mit konsangui-nen Familienverhältnissen aufgetreten sind. Dabei fokussiert sich die Arbeit unter anderem auf die ophthalmologische Erkrankung Retinitis pigmentosa (RP), eine vererbte Netzhauterkrankung, die oft zur Erblindung führt und häufig mit einer Mu-tation in einem Transkript des RPGR-Gens assoziiert wird, welches in den Verbin-dungscilien der Photorezeptoren essenziell ist.

Für die genetische Analyse wurden Blutproben von Mitgliedern besagter Familie aus Pakistan entnommen, in welcher mehrere Fälle einer nicht näher beschriebe-nen „Retinalen degeneration“ über Generationen hinweg dokumentiert sind. Nach der DNA-Extraktion wurde zunächst eine Stammbaumanalyse durchgeführt, um die Vererbungsmuster zu untersuchen. Anschließend kamen verschiedene molekular-genetische Techniken zum Einsatz, darunter Sanger-Sequenzierungen und Who-le-Exome-Sequencing (WES). Zur Präzisierung der Sequenzierungen wurden spe-zifische Primer um eine gefundene potenziell ursächliche Variante der Erkrankun-gen in der Familie designt und eine Gradienten-PCR durchgeführt, um die optima-len Bedingungen für die folgende Sanger-Sequenzierung zu schaffen.

Die Sequenzierungsanalyse des WES zeigte eine Frameshift-Mutation (c.2420_2435del (p.Glu807Glyfs*3)) im Exon 15 des RPGR-Gens, die eine Ver-schiebung des Leserasters und somit eine vorzeitige Terminierung der Proteinsyn-these verursacht. Diese Mutation führt zu einer verkürzten und möglicherweise funktionslosen Variante des RPGR-Proteins. Diese genetische Veränderung konn-te in allen betroffenen männlichen Familienmitgliedern nachgewiesen werden, was zur vermuteten X-chromosomal rezessiven Vererbung, der nicht näher beschriebe-nen Erkrankung in der Familie, als auch zum Vererbungsmuster der RP passen würde.

Auch wenn die gefundene Variante bereits in den Supplementary Materials einer Arbeit von Zampaglione et al. (2022) mit PR assoziiert wurde, lässt sich aufgrund der begrenzten phänotypischen Informationen der behandelten Familie keine end-gültige Diagnose ableiten. In zukünftigen Studien sollten daher die funktionellen Auswirkungen dieser Mutation weiter untersucht und evaluiert werden.  
   
 
 2024  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Malli, Gerald; BSc
Betreuende Einrichtung / Studium
  Diagnostik & Forschungsinstitut für Humangenetik
 UO 992 730 Universitätslehrgang; MSc Medizinische Genetik  
Betreuung / Beurteilung
  Windpassinger, Christian; Assoz. Prof. Priv.-Doz. Mag. Dr.rer.nat.