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Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Genetische Analyse zweier konsanguiner pakistanischer Familien mit seltenen vererbbaren Hauterkrankungen  
 Einleitung: Erbliche Hauterkrankungen können durch Mutationen in einer Vielzahl an Genen entstehen. Es sind sowohl dominante als auch rezessive Erbgänge möglich. Je nach der zugrundeliegenden Mutation können die Hautveränderungen unterschiedlich ausfallen und als Teil eines Syndroms oder isoliert auftreten. Für diese Diplomarbeit wurden zwei unterschiedliche, konsanguine, pakistanische Familien mit erblichen Hauterkrankungen für eine genetische Testung rekrutiert. In Familie 1 zeigten Betroffene Alopezie bzw. woolly hair, trockene Haut und Nagelveränderungen. In Familie 2 bestand das Hauptsymptom aus trockener Haut mit Bildung Abszess-ähnlicher Läsionen bei Sonneneinwirkung.

Material und Methoden: Es wurden bei beiden Familien DNA-Proben von betroffenen und gesunden Familienmitgliedern gewonnen. Es wurde ein Whole Exome Sequencing durchgeführt und basierend auf diesen Daten homozygote Bereiche ermittelt. Mithilfe der aus diesen Verfahren gewonnenen Daten wurden potenziell pathogene Varianten in Kandidatengenen bestimmt und deren Segregation mittels Sanger Sequenzierung überprüft.

Ergebnisse: Für Familie 1 wurde die bekannte Mutation c.1493C>T (p.Pro498Leu) im DSP-Gen als ursächliche Mutation für die Alopezie identifiziert. Für Familie 2 wurde eine neuartige Kandidatenvariante im CARMIL2-Gen gefunden: c.677A>T (p.Asp226Val). Des Weiteren wurde eine bekannte Art des G6PD-Mangels festgestellt.

Diskussion: Die Mutation c.1493C>T des DSP-Gens wurde erstmals durch Jan et al. 2015 beschrieben. Der Phänotyp, der in ihrem Paper beschrieben wurde, stimmt klinisch weitestgehend mit dem Phänotypen der Familie 1 dieser Diplomarbeit überein. Durch die weitere Zuordnung von Fällen konnte das klinische Spektrum dieser Mutation erweitert werden, aber es bedarf noch weiterer Forschungsarbeit, inklusive zellbiologischer Studien, um die pathomechanistischen Zusammenhänge dieser Mutation besser zu verstehen. Die Variante c.677A>T des CARMIL2-Gens wurde in der Literatur noch nicht beschrieben. Mit unseren Erkenntnissen kann kein kausaler Zusammenhang mit dem beobachteten Phänotypen hergestellt werden. Weitere Forschungsarbeit ist notwendig, um eine potenzielle Pathogenität dieser Variante zu evaluieren.
 
 NGS; WES; Homozygosity Mapping; Sanger Sequenzierung; DSP; CARMIL2; G6PD; Konsanguinität; erbliche Hauterkrankungen; Alopezie  
 
 2022  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Tatrai, Benjamin
Betreuende Einrichtung / Studium
  Diagnostik & Forschungsinstitut für Humangenetik
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Windpassinger, Christian; Assoz. Prof. Priv.-Doz. Mag. Dr.rer.nat.
  Lafer, Ingrid; Dr.med.univ.