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Meine Abschlussarbeiten - Publikationen

Abschlussarbeit(en) (Universitätslehrgang) - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Charakterisierung einer konsanguinen Familie mit einer hereditären Form von Nachtblindheit  
 Die visuelle Wahrnehmung gehört zu den wichtigsten Sinnen des Menschen. Sie ist die Fähigkeit Informationen aus der Umgebung aufzunehmen und zu interpretieren. Das Auge ist ein kleines aber komplex aufgebautes Organ, welches durch seine vielfältigen Perzeptionsmöglichkeiten fasziniert.
Deshalb beeinträchtigen insbesondere Augenerkrankungen in vielen Fällen ein normales Leben.
Die Segregation von visuellen Signalen der ON- und OFF-Signaltransduktionswege retinaler Bipolarzellen ist ein wichtiger Schritt in der visuellen Verarbeitung. Störungen in der Signaltransduktion können zu verschiedenen Sehstörungen, wie zum Beispiel die kongenitale stationäre Nachtblindheit (CSNB) führen. Diese Arbeit beschreibt eine konsanguine Familie, deren vier Mitglieder von der autosomal-rezessiven Form der CSNB betroffen sind. CSNB ist eine klinisch und genetisch heterogene Gruppe nicht-progressiver Netzhautstörungen zu deren Symptomen beeinträchtigte Nachtsicht zählt.
Eine in einem Vorprojekt durchgeführte „Whole Exome“ - Sequenzierung, gefolgt von Filterungsstrategien, führte zur Identifikation einer potenziell kausalen Missense-Mutation in Exon 4 des TRPM1 Gens. TRPM1 ist ein essentieller Faktor zur lichtinduzierten Depolarisation der On-Zellen der Retina und ist eine Komponente des Kationenkanals. Durch weitere DNA-Analysen konnte eine bisher noch nicht im Zusammenhang mit CSNB beschriebene DNA-Variante in Exon 12 des TRPM1-Gens gefunden werden, welche im Zuge dieser Arbeit in einer Segregationsanalyse aller zur Verfügung stehender Familienmitglieder weiter analysiert wurden.
Das Ziel dieser Arbeit ist es, beide spezifischen familiären Varianten im TRPM1-Gen genauer zu charakterisieren, um den kausalen Zusammenhang mit dem vorhandenen Phänotyp der betroffenen Familienmitglieder zu evaluieren. Die Ergebnisse der Sanger Sequenzierung beider Varianten zeigten, dass die bekannte Mutation in Exon 4 im linken Zweig des Stammbaums mit der Erkrankung segregiert. Im rechten Teil des Stammbaums konnte beim betroffenen Individuum NB1-7 eine Compound-Heterozygotie beider familiären Varianten festgestellt werdender. Anschließend wurde eine „Whole Exome“ - Sequenzierung eines zuvor nicht erfassten Betroffenen (NB1-6) im besonderen Hinblick auf TRPM1 durchgeführt. Das Analyseergebnis zeigte, dass dieses Individuum weder Träger der Variante am Exon 4, noch am Exon 12. ist. Da die Ergebnisse dieser Arbeit keine eindeutige Interpretation der möglichen Pathogenität beider Varianten zulassen, ist eine neuerliche klinische Evaluierung der vorliegenden Erkrankung und nachfolgend eine neuerliche Interpretation der Ergebnisse indiziert.
 
   
 
 2017  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Sittinger, Aleksandra Maria; BSc
Betreuende Einrichtung / Studium
  Diagnostik & Forschungsinstitut für Humangenetik
 UO 992 730 Universitätslehrgang; MSc Medizinische Genetik  
Betreuung / Beurteilung
  Windpassinger, Christian; Assoz. Prof. Priv.-Doz. Mag. Dr.rer.nat.