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Dissertation - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Molekulare Allergiediagnostik ist hochsensitiv und verhindert Fehldiagnosen in Patienten sensibilisiert gegenüber Aeroallergenen  
 Hintergrund: Die allergenspezifische Immuntherapie ist die einzige kausale Therapie inhalativer Soforttypallergien, vorausgesetzt das krankheitsauslösende Allergen wird korrekt identifiziert und therapiert. Bedauerlicherweise wird die Spezifität der Diagnose mittels Extrakten durch Kreuzreaktionen unter anderem aufgrund von Sensibilisierungen gegenüber kreuzreagierenden Kohlenhydrat-Determinanten (CCDs), Profilinen und Polcalcinen beeinflusst. In Folge kann es zu Fehldiagnosen und Verschreibung falscher Immuntherapien kommen. Die molekulare Allergiediagnostik (MAD) könnte diese Fehler verhindern. Ziel dieser Dissertation war es, die Verlässlichkeit der MAD zur Diagnose von Allergien gegenüber Hausstaubmilbe (HSM) und den sechs häufigsten saisonalen Allergenen in Österreich (Alternaria sowie Pollen von Esche, Birke, Gräsern, Beifuß und Ambrosia) zu untersuchen.

Methodik: Im ersten Teil wurden anhand von 215 Patient*innen die Sensitivität molekularer Hausstaubmilbenallergene mit verschiedenen Testsystemen analysiert. Im zweiten Teil wurde zuerst die Häufigkeit einer Pollensensibilisierung bei 2.948 Patient*innen evaluiert. Bei 600 dieser Patient*innen wurde daraufhin die Prävalenz von Kreuzreaktionen studiert. Anschließend wurde mit 742 Patient*innen die Sensitivität und Spezifität saisonaler molekularer Allergene untersucht.

Resultate: Die molekulare Sensitivität der Diagnose einer HSM-Allergie mit zumindest Der p 1, 2, und 23 betrug je nach Methode zwischen 93,0% und 94,9%; bei Extraktwerten > 3.5 kUA/L betrug sie sogar 99,3%. 1.627 Patient*innen (55,2%) waren positiv auf zumindest eine und 1.002 (34,0%) waren positiv auf mehrere der fünf untersuchten Pollenquellen. In etwa jede/r Zehnte (10,2%) aller zur Allergiediagnostik Überwiesenen und beinahe jede/r fünfte (18,5%) pollensensibilisierte Patient*in hatte Reaktivität auf mindestens ein kreuzreagierendes Allergen (CCDs, Profilin oder Polcalcin) und war deshalb gefährdet fehldiagnostiziert zu werden. Die Sensitivität der saisonalen MAD betrug zwischen 96,2% und 100% mittels ImmunoCAP und 91,5% und 100% mittels ALEX2. Außer Art v 1 bestimmt mit ALEX2 in Sera mit sehr niedrigen Beifußextraktwerten waren alle molekularen Markerallergene (Alt a 1, Amb a 1, Art v 1, Bet v 1, Fra / Ole e 1, Phl p 1 and 5) statistisch gleichwertig zur extraktbasierten Diagnose in beiden Testsystemen. Die Spezifität war 100% für alle saisonalen Allergene in beiden Testsystemen.

Schlussfolgerung: Die MAD mittels kommerziell verfügbarer Testsysteme ist sensitiv und zuverlässig in der Diagnose von Allergien gegenüber HSM und saisonalen Aeroallergenen. Die MAD hilft Fehldiagnosen zu vermeiden und primäre Allergenquellen korrekt zu ermitteln
 
 Molekulare Allergiediagnostik; Hausstaubmilbe; Pollen; Saisonale Aeroallergene; Sensitivität; Spezifität; Kreuzreaktivität  
 
 2022  
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 Allergieforschung
 Dermatologie
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Koch, Lukas Dietmar; Dr.med.univ.
Betreuende Einrichtung / Studium
  Lehrstuhl für Pharmakologie
 UO 790 202 Dr.-Studium der medizin. Wissenschaft; Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Sturm, Eva; Assoz. Prof. Priv.-Doz. Mag. Dr.rer.nat.
  Sturm, Gunter; Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr.med.univ.et scient.med.
  Aberer, Werner; Univ.-Prof. Dr.med.univ.