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Dissertation - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Mikrostrukturelle Analyse des subchondralen Knochens bei Gonarthrose  
 Hintergrund: Veränderungen im Bereich des subchondralen Knochens scheinen an der Progression der Arthrose beteiligt zu sein. In der Frühphase der Arthrose besteht ein hohe Knochenumbaurate, während sich in der Spätphase der Erkrankung die Umsatzrate reduziert und in weiterer Folge die Knochenformation überwiegt. Diese Veränderungen sind auch in konventionellen Röntgenbildern von Patientinnen mit fortgeschrittener Arthrose bemerkbar. Ob diese Änderungen der Auslöser oder das Resultat der Knorpeldegeneration sind ist bislang noch unklar. Knochen und Knorpel scheinen eine funktionelle Einheit zu sein, in welcher Änderungen bzw. Schäden des einen Gewebes das Andere beeinflussen kann. Mikrostrukturelle Analysen bei fortgeschrittener Coxarthrose zeigten eine erhöhte Dichte des subchondralen Knochens unterhalb von Arealen mit Knorpelschäden.
Das Ziel dieser Studie war die Analyse der subchondralen Mikrostruktur des Knochens Gewebsproben von Patinetinnen mit fortgeschrittener Gonarthrose in Hinblick auf Knorpelschaden, Meniskusintegrität Kniegelenksalignment.

Material und Methoden: 30 proximale Tibiae, die im Rahmen Implantation von Knietotalendoprothesen reseziert wurden, wurden mittels eines hochauflösenden Micro CTs gescannt. Die CT Scans wurden in weiterer Folge mittels einer kommerziellen Software analysiert. Der Grad der Knorpelschädigung wurde anhand präoperativer MR Bilder evaluiert.

Ergebnisse: Die mittlere bone fraction volume im medialen Gelenkskompartment war signifikant höher verglichen zur mittleren bone fraction volume im lateralen Gelenkskompartment (62,07 ± 12,53 vs. 52,57 ± 13,33). Die Unterschiede waren statistisch signifikant (p=0,007). Die submeniscale bone fraction volume im medialen Gelenkskompartment war signifikant höher verglichen zur mittleren submeniskale bone fraction volume im lateralen Gelenkskompartment (56,76 ± 12,8 vs. 47,36 ± 14,97; p=0,015). Es zeigten sich eine signifikant niedrigere submeniscale bone fraction volume im medialen Gelenkskompartment verglichen zur bone fraction volume im medialen Gelenkskompartment (p=0,041). Es zeigten sich eine signifikant niedrigere submeniskale bone fraction volume im lateralen Gelenkskompartment verglichen zur bone fraction volume im lateralen Gelenkskompartment (p=0,024). Die bone fraction volume in sämtlichen Gewichtsbelasteten Lokalisationen (medialer Meniskus, mediales Tibiaplateau, lateraler Meniskus, laterales Tibiaplateau) war signifikant höher verglichen zum unbelasteten Referenzmesspunkt unterhalb des vorderen Kreuzbandes (p=0,000).
Bei intakten Menisci zeigte sich eine signifikant niedrigere subchondrale bone fraction volume verglichen zu subluxierten oder luxierten Menisci, sowohl im medial (p=0,020) als auch im lateralen Gelenkskompartment (p=0,005).
Bei varischer Achsfehlstellung zeigte sich signifikant höhere suchondrale bone fraction volume verglichen zu valgischer Achsfehlstelung im medialen Gelenkskompartment. Valgische Achsfehlstellung wies eine signifikant höhere subchondrale bone fraction volume im lateralen Gelenkskompartment auf (p=0,011).

Conclusio: Die Ergebnisse dieser Studie zeigen signifikante Unterschiede der subchondralen Mikrostrukturparameter in Bezug auf Chondropathie, struktureller Integrität der Menisci und Kniegelenksachse. Daher, scheinen die Änderungen im subchondralen Knochen bei fortgeschrittener Gonarthrose sekundäre Prozesse zu sein, die durch mechanische Einflüsse verursacht werden. Die Vermeidung dieser mechanischen Einflüsse scheint daher ein potenzieller Angriffspunkt um der Entwicklung einer Gonarthrose vorzubeugen beziehungsweise das Fortschreiten dieser zu verhindern.

Darüber hinaus wurde eine Literatursuche und darauffolgende Zitierungsanalyse im Bereich von Knochen- und Gelenksforschungs sowie Hüft- und Knietotalendoprothetik durchgeführt. Diese Analysen resultierten in zwei Publikationen.
 
 Gonarthrose, subchondraler Knochen, Knochenmikrostruktur, Mikro CT, Bibliographische Analyse  
 
 2015  
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 Orthopädie
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Holzer, Lukas; Dr.med.univ.
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Orthopädie und Traumatologie
 UO 790 202 Dr.-Studium der medizin. Wissenschaft; Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Leithner, Andreas; Univ.-Prof. Dr.med.univ.
  Obermayer-Pietsch, Barbara; Univ.-Prof. Dr.med.univ.
  Weinberg, Annelie-Martina; Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr.med.