| Die Anforderungen an Biomaterialien für eine osteosynthetische Anwendung sind stark gestiegen: Neue Biomaterialien sollten mit dem Körper interagieren und Eigenschaften wie Bioaktivität und Biofunktionalität besitzen. Sie sollten den Heilungsprozess steuern und unterstützen, und in einigen speziellen klinischen Indikationen (z.B. Trauma) sollten sie nach vollbrachter Funktionsarbeit zunehmend degradieren, in den Körper aufgenommen, oder über natürlichem Weg wieder ausgeschieden werden. Diese Anforderungen öffneten ein neues Forschungsfeld, welches in den letzten Jahren ein zunehmendes weltweites Interesse von Materialwissenschaftlern, wie auch Molekularbiologen und Ärzte erfuhr. Aktuelle klinische Anwendungsgebiete für solche biodegradierbaren Materialien, welche mechanische Voraussetzungen und biologische Anforderungen mit einander verbinden, ergeben sich für kardiovaskuläre Stents und orthopädische Implantate. Magnesium ist eines dieser vielversprechenden Materialien, da es nicht nur ein essenzielles Element im menschlichen Körper stellt, sondern auch als ein Leichtmetall mechanische Eigenschaften beinhaltet, die dem natürlichen Knochen sehr ähnlich sind, und darüber hinaus noch die Fähigkeit besitzen in jeder wässrigen Lösung zu degradieren. Der Fokus dieser Dissertation lag in der Bestimmung von biologischen Eigenschaften von Magnesiumlegierungen, im Speziellen deren Biodegradation, Knochen-Implantat-Interaktion, Biokompatibilität und Biofunktionalität. Es konnte belegt werden, dass Magnesiumlegierungen alle Voraussetzungen für eine orthopädische Anwendung aufgrund ihrer vielversprechenden mechanischen, elektrochemischen und biologischen Eigenschaften erfüllen. Letztere entscheiden jedoch über die Erfolgsraten in einer klinischen Anwendung. Zukünftige Entwicklungsstrategien von Magnesiumlegierungen sollten daher auf Materialreinheit, körpereigene, unbedenkliche Legierungselemente und auf Strategien für einen homogenen, langsam voranschreitenden Degradationsprozess achten. |