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Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Does fracture instability cause leg length discrepancy? Histologische Untersuchung des Einflusses der Stabilisierung diaphysärer Frakturen auf die physäre Chondrozyten-Proliferation am Rattenmodell  
 Hintergrund:

Es ist ein bekanntes Phänomen, dass diaphysäre Frakturen im Kindesalter einen stimulativen Effekt auf das Wachstum in der Epiphysenfuge haben und dadurch Beinlängendifferenzen auftreten können. Ziel dieser Arbeit war es, den Einfluss einer stabilen Frakturversorgung auf die physäre Proliferationsrate im Vergleich zu einer instabilen Fraktur anhand eines wachsenden Rattenmodells zu analysieren.

Methodik:

Einhundert-fünfzig 1-Monat-alte Sprague-Dawley Ratten (100-120g) wurden randomisiert auf drei Gruppen verteilt: Kontrollgruppe (n=50, Hautschnitt und -naht ohne Fraktur), unstabilisierte Fraktur-Gruppe (n=50, unilaterale tibiale Osteotomie), Plattengruppe (n=50, unilaterale tibiale Osteotomie stabilisiert mittels Plattenosteosynthese). Die Tiere wurden an festgelegten Zeitpunkten (Tag 1, 3, 7, 14, 28 postoperativ) euthanasiert. Zwei Stunden vor Euthanasie wurde den Tieren BrdU (5-Bromo-2'-deoxy-uridine Labelling and Detection Kit I®, Roche Diagnostics GmbH, Mannheim, Germany) intraperitoneal injiziert. Danach erfolgte die Explantation der Epiphysen mit nachfolgender Entkalkung und Fixierung. Von den in Paraffin eingebetteten Knochen wurden mittels Mikrotom 6μm Schnitte angefertigt. Die Färbung wurde anhand standardisierter Schritte des BrdU Kits durchgeführt. Anschließend wurde die Proliferationsrate der physären Chondrozyten mittels Fluoreszenzmikroskop dargestellt und mit Cellenger Developer Studio 4.0 ausgezählt und statistisch ausgewertet. Der Tierversuch wurde vom Bundesministerium für Bildung Wissenschaft und Kultur bewilligt.

Ergebnisse:

Die Ergebnisse zeigten, dass die Proliferationsrate in der Wachstumsfuge des frakturierten unstabilisierten Knochens an den Tagen 3, 7, 14 und 28 im Vergleich zum intakten Bein erhöht ist. Diese deutliche Proliferationsdifferenz konnte weder in der Kontrollgruppe noch in der Plattengruppe über die Tage verteilt dargestellt werden.

Schlussfolgerung:

Die Daten dieser Studie zeigen, dass im Rattenmodell die Stabilität einer diaphysären Fraktur einen wesentlichen Einfluss auf die Proliferation der Chondrozyten in der Wachstumsfuge ausübt. Eine Stabilisation der Fraktur scheint eine gesteigerte stimulierte Proliferation in der Wachstumsfuge eines frakturierten unstabilisierten Knochens deutlich zu minimieren. Klinisch muss diskutiert werden, ob die definitive Stabilisierung einer Fraktur im Kindesalter nicht Vorteile gegenüber einer konservativen Therapie oder mehrfacher Reposition in Bezug auf ein mögliches überschießendes Längenwachstum aufweist.  
 stimulative Wachstumsstörungen; Epiphysenfugen; Beinlängendifferenzen;  
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 2017  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Evers, Katrina; Dipl.-Ing. (FH)
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Kinder- und Jugendchirurgie
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Weinberg, Annelie-Martina; Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr.med.