| Einleitung: Verletzungen der Wachstumsfuge können entweder als Resultat eines Traumas oder als Konsequenz der Behandlung von ebensolchen entstehen. Diese Verletzungen können die Bildung von Knochenbrücken initiieren, die Längenunterschiede, Achsenabweichungen oder Geleksdeformitäten nach sich ziehen können. In diesem Zusammenhang spielt der Vascular Endothelial Growth Factor (VEGF) eine Schlüsselrolle in Angiogenese, Frakturheilung und Knochenwachstum. Ziel: Das Ziel war es zu untersuchen, ob VEGF an der Bildung einer posttraumatischen Knochenbrücke beteiligt ist. Als der Beweis dafür erbracht war, wurde das Hauptaugenmerk auf die Lokalisation und die Entwicklung der Expression an den verschiedenen Zeitpunkten gelegt. Material und Methoden: 35 männliche Sprague Dawley Ratten mit einem durchschnittlichen Alter von 4 Wochen und einem durchschnittlichen Gewicht von 100g (+/- 5g) wurden in Narkose versetzt und eine axiale Läsion in die proximale Epiphysenfuge der Tibia gesetzt. Die Tiere wurden an den Tagen 1, 3, 7, 14, 28 und 82 euthanasiert und beide Tibiae wurden entnommen. Schnitte der Wachstumsfuge auf Höhe der Läsion wurden immunhistochemisch mittel Anti VEGF Antikörpern gefärbt und unter dem Mikroskop analysiert. Schnitte der Wachstumfuge des anderen Beins dienten als Kontrolle und wurde auf die gleiche Art gefärbt und ausgewertet. Resultate: VEGF wurde stark an den Tagen 1 und 3 im Frakturspalt exprimiert. Knochenfragmente zeigten ab Tag 1 bis zu ihrem Umbau/Abbau an Tag 14 ebenfalls starke VEGF Expression. Die folgenden Knochentrabeculae sowie die sich daraus entwickelnde Knochenbrücke zeigte ebenfalls VEGF Färbung; allerdings war diese auf die Oberfläche beschränkt. An den Tagen 1 und 3 wurde VEGF nicht in den 2 bis 4 angrenzenden Knorpelsäulen der Wachstumsfuge exprimiert Diskussion Diese Studie zeigt klar, dass VEGF eine Rolle in der posttraumatischen Knochenbrückenbildung der Wachstumsfuge spielt. VEGF könnte somit ein wichtiger und vielleicht sogar ausschlaggebender Faktor für die Heilung von Wachstumsfugendefekten sein. Weitere Untersuchungen dieser Problematik sollten durchgeführt werden, da dies ein möglicher Angriffspunkt einer Therapie zur Verhinderung von solchen Knochenbrücken und ihren Begleiterscheinungen bei unseren kleinen, bereits verunfallten, Patienten sein könnte. |