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Bibliografische Informationen
 Ergebnisse in der Behandlung von Frakturen des medialen Humerusepikondyls bei Kindern und Jugendlichen  
 Hintergrund: Die optimale Behandlung von Frakturen des medialen Humerusepikondyls bei Kindern und Jugendlichen ist ein kontroverses Thema in der gegenwärtigen Literatur. Grundsätzlich kommen, in Abhängigkeit vom Behandlungszentrum und vom Chirurgen, sowohl die konservative also auch die operative Behandlungsmethode zur Anwendung. Obwohl hinsichtlich absoluter Indikationen für eine operative Behandlung als auch hinsichtlich der konservativen Behandlung von nicht verschobenen Frakturen Einigkeit herrscht, so fällt dennoch eine beträchtliche Anzahl der Fälle in eine Art Grauzone.

Ziel der Studie war es, die an unserer Klinik erzielten Ergebnisse von Frakturen des medialen Humerusepikondyls nach konservativer und chirurgischer Therapie zu evaluieren, mit der diesbezüglich relevanten Literatur zu vergleichen und in weiterer Folge Verbesserungsmöglichkeiten in der Behandlung zu identifizieren.

Patienten und Methoden: In der vorliegenden Studie wurden die Daten aller Patienten ausgewertet, welche zwischen den Jahren 2004 und 2011 aufgrund einer Fraktur des medialen Humerusepikondyls an unserer Klinik behandelt wurden.

Von allen Patienten, welche die Einschlusskriterien der vorliegenden Studie erfüllt hatten, wurden Daten hinsichtlich Verletzungsart, Diagnose, Behandlung und Nachsorge erhoben und statistisch ausgewertet. Die Daten der verschiedenen Behandlungsgruppen wurden anschließend gegenübergestellt, um Vor- und Nachteile der einzelnen Behandlungsmethoden untereinander zu vergleichen.

Ergebnisse: Insgesamt erfüllten 81 Patienten die Einschlusskriterien der vorliegenden Studie. Sechsundfünfzig Patienten (69,1%) wurden durch offene Reposition und Osteosynthese der Fraktur behandelt. Fünfundzwanzig Patienten (30,9%) wurden konservativ durch Ruhigstellung behandelt. In sechs dieser Fälle (24%) wurde im Laufe der Behandlung eine Konversion zur chirurgischen Behandlung indiziert. Komplikationen während und nach dem Heilungsprozess waren selten und zogen wenig bis keine weiteren klinischen Konsequenzen nach sich. Mit Ausnahme eines chirurgischen Falles, zeigte das Management von Frakturen des medialen Humerusepikondyls gute klinische Ergebnisse in allen Behandlungsgruppen.

Schlussfolgerung: Basierend auf den Ergebnissen der vorliegenden Studie stimmen wir mit den Empfehlungen zu den etablierten absoluten Indikationen zur Operation auch in Zukunft überein. Beide Behandlungsmethoden, offene Reposition mit Osteosynthese der Fraktur sowie konservative Therapie durch Ruhigstellung, haben ihre berechtigte Anwendung. Doch anstatt die Entscheidung für die Operation vor allem aufgrund des Dislokationsgrades des Fragments zu fällen, empfehlen wir, klinische Stabilitätstests des Gelenks zur Entscheidungsfindung miteinzubeziehen. Obwohl eine chirurgische Therapie eine höhere Chance auf eine knöcherne Ausheilung der Faktur verspricht, weisen die funktionellen Ergebnisse beider Therapieformen kaum Unterschiede auf. Deshalb, aber auch wegen der Vermeidung zweier chirurgischer Eingriffe, sowie der bestehenden Möglichkeit zur späteren Konversion, ist in unseren Augen in kontroversen Fällen die konservative gegenüber der chirurgischen Therapie zu bevorzugen.  
 Humerusepikondyl; Epicondylus; medialis; ulnaris; Ellbogen; Fraktur; Kinderchirurgie;  
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 2014  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Ortner, Martin
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Kinder- und Jugendchirurgie
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Ruttenstock, Elke Maria; Dr.med.univ.
  Singer, Georg; Ass.-Arzt. Priv.-Doz. Dr.med.univ.