| Das Synovialsarkom ist ein aggressiver maligner Tumor mit einer ausgeprägten Neigung zur Lokalrezidiv und Metastasenbildung. Mit einer Inzidenz von 2-4/100000 stellt es den vierthäufigsten malignen Weichgewebstumor dar und tritt, mit einem mittleren Erkrankungsalter von 35 Jahren, bevorzugt bei jüngeren Patienten auf. Der Einsatz von Chemotherapeutika zeigt häufig nur mäßigen Erfolg und ist durch die dosislimitierenden Nebenwirkungen nur eingeschränkt möglich. Die derzeit noch schlechte Prognose beruht einerseits auf der meist späten Diagnosestellung und andererseits auf den begrenzten therapeutischen Möglichkeiten. Daher ist es essentiell, neue, effektivere Substanzen zu finden um die therapeutischen Optionen auszubauen und die Prognose der Patienten zu verbessern.
Der Arzneistoff Bortezomib, aus der Wirkstoffklasse der Proteasom-Inhibitoren, stellt möglicherweise eine solche Substanz dar. Die aktuelle Zulassung beschränkt sich auf den Einsatz bei wenigen bestimmten, malignen hämatologischen Erkrankungen. In zahlreichen Studien konnte bereits ein antineoplastischer Effekt auf solide Tumore nachgewiesen werden. Die Auswirkungen von Bortezomib auf Synovialsarkomzellen sind dagegen noch weitgehend unerforscht.
In dieser Arbeit konnte mittels MTS-Cell Viability Assay und xCELLigence RD System eindeutig gezeigt werden, dass Bortezomib die Proliferationsrate bzw. das Wachstumsverhalten sowie die Lebensfähigkeit von Synovialsarkomzellen (SW-982), in Abhängigkeit von der verwendeten Konzentration, hemmt. Auf Basis der erhobenen Durchflusszytometrie Daten wurde eine Zellakkumulation in der G2-Phase beobachtet woraus sich Schlussfolgern lässt, dass Bortezomib die Synovialsarkomzellen in einen G2/M Arrest führt. Die Expression bestimmter Gene, unter dem Einfluss von Bortezomib, wurde mittels rt-qPCR eruiert. Hier zeigte sich bei einer Konzentration von 10 nM (IC50) eine statistisch signifikante Abnahme von CDK2 nach 48 Stunden.
Die erhobenen Daten veranschaulichen, dass Bortezomib seine antikarzinogene Wirkung auch bei Synovialsarkomzellen entfaltet und möglicherweise zukünftige Therapieschemen ergänzen könnte. Hierzu sind jedoch noch weitere in-vitro und in-vivo Studien nötig. |