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Bibliografische Informationen
 Mindestfallzahlen in der HNO-Chirurgischen Kopf-Hals Onkologie. Konsens und Evidenz, sowie Argumente zur Implementierung in Österreich.  
 Hintergrund: Mindestfallzahlen gelten als Tool zur Qualitätssicherung in der Medizin. Nach dem zugrundeliegenden Prinzip des „practice makes perfect“ wird davon ausgegangen, dass durch eine erhöhte Routine die Ergebnisqualität gesteigert wird. International sind Mindestfallzahlen etabliert und finden so, insbesondere in der Abdominal-, Gefäß- und orthopädischen Chirurgie, ihre Anwendung. Eine naheliegende Implementierung von Mindestfallzahlen auch in der onkologischen Kopf-Hals-Chirurgie stand in Österreich bis jetzt noch nicht zur Diskussion.



Ziel: Auf Basis einer Literaturrecherche und der damit vorhandenen medizinischen Evidenz, soll eine Diskussionsgrundlage mit Empfehlungen und Ableitung von Mindestfallzahlen für Kopf-Hals-Tumor (KHT) Operationen, geschaffen werden. Unter Einbeziehung von Daten der Statistik Austria soll weiters aufgezeigt werden, dass eine Implementierung von Mindestfallzahlen in der onkologischen Kopf-Hals-Chirurgie in Österreich möglich ist.



Methode: Es handelt sich es um einen narrativen Review. Die Literaturrecherche erfolgte über PubMed und über Google Scholar. Epidemiologische Daten und Fallzahlen zum KHT wurden über das Online-Portal der Statistik Austria und aus dem österreichischen nationalen Krebsregister erhoben.



Ergebnisse: Die Inzidenz für KHT liegt in Österreich bei 18,3/100.000. 480 Operationen werden jährlich bei Patient*innen mit KHT in Österreich durchgeführt. Davon entfallen 230 Operationen auf Laryngektomien oder Teillaryngektomien. Die meisten Operationen werden in Wien (140) und die wenigsten im Burgenland (6,4) durchgeführt. International wird ab einem Fallvolumen 20-30 KHT-Operationen pro Jahr und Krankenhaus von „hoch-Volumen“ Zentren gesprochen. Es liegt ausreichend Evidenz vor, dass ab diesem Umsatz bessere Therapieerfolgte für die Patienten erreicht werden.



Schlussfolgerung: Mindestfallzahlen reduzieren postoperative Komplikationen und haben Einfluss auf das Gesamtüberleben der Patient*innen. Die Etablierung von 9-10 Kopf-Hals-Tumorzentren würde hohe, zentrumsgebundene operative Expertise in Österreich ermöglichen - ohne eine flächendeckende Versorgung zu kompromittieren. Es wird empfohlen, die Behandlung von KHT-Patient*innen an Referenzzentren zu konzentrieren.

 
 Mindestfallzahlen; Mindestmengen; Kopf-Hals-Tumor; Kopf-Hals-Onkologie, Outcome;  
 
 2024  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Reichelt, Andreas Christian; Dr.med. Dr.med.
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde
 UO 992 504 Universitätslehrgang; MBA Health Care and Hospital Management  
Betreuung / Beurteilung
  Gugatschka, Markus; Univ.-Prof. Priv.-Doz. Dr.med.univ.et scient.med.