Loading
Medizinische Universität Graz   Hilfe

Meine Abschlussarbeiten - Publikationen

Diplomarbeit - Detailansicht

Wichtigste Meldungen anzeigenMeldungsfenster schließen
Bibliografische Informationen
 Impfungen bei Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen  
 Hintergrund: Menschen mit schweren psychischen Störungen haben ein höheres Risiko, sich mit der Coronavirus Krankheit-2019 (COVID-19) zu infizieren. Zusätzlich haben sie auch ein höheres Risiko, im Falle einer Infektion, einen schweren Verlauf der Krankheit zu erleiden. Es ist deshalb besonders wichtig, Menschen in dieser Hochrisikogruppe mit einer Impfung vor einer Infektion zu schützen.
Methoden: Es wurde eine Literaturrecherche der Datenbank Pubmed im Januar 2021 durchgeführt, um Daten zu Impfungen im Allgemeinen in Menschen mit schweren psychischen Störungen zu finden. Dazu wurden die Schlagwörter “vaccin* AND (depress* OR schizophrenia OR bipolar OR mania)” verwendet. Englisch- oder deutschsprachige Studien, die die Impfprävalenz, die Wirkungen, Nebenwirkungen und Interaktionen mit Psychopharmaka von Impfungen in Menschen mit psychischen Störungen analysierten, wurden inkludiert. Zusätzlich wurde eine online-Fragebogenstudie an der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin der Medizinischen Universität Graz von April bis Mai 2021 durchgeführt, um die COVID-19 Impfbereitschaft, sowie Gründe für und gegen eine Impfung bei Menschen mit affektiven Störungen (AD), zu analysieren.
Ergebnisse: Die Literaturrecherche fand 42 relevante Studien, von denen 23 Studien die Impfprävalenzen oder Impfbereitschaftsdaten erforschten und 17 Studien die Immunogenität oder Nebenwirkungen von Impfungen erkundeten. Die Ergebnisse dieser Studien waren inkonsistent. Weitere zwei Studien begutachteten die Interaktionen zwischen dem Antipsychotikum Clozapin und mehreren Impfungen. Daten der online-Fragebogenstudie von 118 Teilnehmern, von denen die Hälfte an einer AD litten und die andere Hälfte gesunde Kontrollen (HC) waren, zeigte, dass es keinen signifikanten Unterschied in der COVID-19 Impfbereitschaft gab.
Diskussion: Die Studien variierten nicht nur in den Ergebnissen, sondern auch in ihrem Studiendesign und den Teilnehmergruppen, sowie in der Art der Impfung und eingeschlossenen psychischen Erkrankungen. Die meisten Studien analysierten die Grippeimpfung bei Menschen mit Depression. Weitere Forschung zu diesem wichtigen Thema ist deshalb erforderlich. Glücklicherweise war die COVID-19 Impfbereitschaft bei Menschen mit AD genauso hoch, wie bei HC. Spezielle Impfprogramme könnten Menschen mit psychischen Erkrankungen helfen, weitere Schwierigkeiten in Bezug auf die Impfung zu überwinden und dadurch eine ausreichende Durchimpfungsrate in dieser Hochrisikogruppe zu erreichen.
 
 Impfung - COVID-19 - schwere psychische Störung - Bipolare Störung - Depression - Schizophrenie  
 
 2023  
   Volltext downloaden
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Bonkat, Nina
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Fellendorf, Frederike; Dr.med.univ.
  Reininghaus, Eva; Univ.-Prof. Priv.-Doz. Dr.med.univ.et scient.med. MBA