| Einleitung: Die bipolare Störung (BD) wird von einer großen Zahl an Komorbiditäten (Ko-M) und erhöhter Mortalität begleitet. Speziell Übergewicht und Adipositas, sowie systemische Entzündung und kognitive Defizite zeigen eine hohe Prävalenz und nehmen im Verlauf der Erkrankung zu. Es wurde gezeigt, dass Bewegung einen positiven Effekt sowohl auf diese Ko-M, als auch auf psychiatrische Symptome hat. Ziel: Das Ziel dieser Studie war es, Korrelate von Bewegung, die den Verlauf der bipolaren Störung beeinflussen, zu identifizieren. Darüber hinaus wurde das Bewegungsverhalten mit gesunden Kontrollpersonen verglichen. Methode: Im Rahmen der BIPFAT Studie an der Univ.-Klinik für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin der Medizinischen Universität Graz füllten 119 bipolare PatientInnen, welche zum Zeitpunkt der Testung euthym waren, und 71 gesunde Kontrollpersonen den “International Physical Activity Questionnaire (IPAQ)”, welcher das Bewegungsverhalten der vergangenen sieben Tage erfasst, aus. Des Weiteren wurden Blutwerte und klinische Parameter erhoben. Ergebnisse: PatientInnen und Kontrollpersonen wiesen keine Unterschiede im selbst-berichteten Bewegungsverhalten auf. Body Mass Index (BMI), das globale Funktionsniveau (GAF), sowie die Kognitionsparameter für Aufmerksamkeit, Gedächtnis und exekutive Funktionen korrelierten mit Bewegung. Inflammation, klinische Parameter und andere kognitive Werte zeigten keinen Zusammenhang mit Sport. Diskussion: Ein positiver Zusammenhang zwischen Bewegung und BMI, Aufmerksamkeit, Gedächtnisleistung, Exekutivfunktionen und dem GAF konnte reproduziert werden. Es konnte kein Zusammenhang zwischen Bewegung und Entzündung, sowie klinischen Parametern gefunden werden. Bewegung stellt demnach eine geeignete Therapieunterstützung dar, da sie im Zusammenhang mit Ko-M der bipolaren Störung wie kognitiver Leistungsfähigkeit und Gewicht steht. Zur genaueren Verifizierung wären weitere Daten aus besser objektivierbaren Quellen, die über einen längeren Zeitraum erhoben werden, sinnvoll. |