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Meine Abschlussarbeiten - Publikationen

Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Aminosäurenstoffwechsel und kognitive Funktion bei bipolar affektiver Störung  
 Die erhöhte Prävalenz von Übergewicht und kognitiver Dysfunktion bei Personen mit bipolar

affektiver Störung sind im Rahmen zahlreicher Studien bekannt. Vor allem jedoch die

Demenzforschung hat die Zusammenhänge zwischen Aminosäurenkonzentrationen und kognitiver

Funktion untersucht. So zeigten einige Studien unter bestimmten Bedingungen eine positive

Korrelation zwischen den Aminosäurenspiegeln von Tyrosin und Tryptophan mit der kognitiven

Funktion bei Menschen und bei Tieren. Hingegen beschäftigten sich bis zum heutigen Zeitpunkt noch

keine Studien mit den Zusammenhängen entsprechender Aminosäurenkonzentrationen mit der

Kognition bei Patienten/Patientinnen mit bipolar affektiver Störung.

Tryptophan, Tyrosin, Leucin, Isoleucin und Valin sind Aminosäuren, welche über einen gemeinsamen

Transporter, um den sie kompetieren, die Bluthirnschranke überwinden und dort ihre Wirkung

entfalten können.

Zahlreiche Studien beschäftigten sich mit diesem Thema vor allem durch die Modulation von

Tryptophan- und Tyrosin-Konzentrationen im Plasma. So ist zum Beispiel bekannt, dass vor allem in

Stresssituationen erhöhte Tyrosinspiegel zu einer gesteigerten Wachheit und Aufmerksamkeit

führen. Obwohl Leucin, Isoleucin und Valin das Gehirn über den gleichen Transporter erreichen,

haben sie keine direkte Wirkung auf die kognitive Funktion von Individuen.

Diese Arbeit beschäftigt sich nun mit den Zusammenhängen der oben genannten Aminosäuren mit

der kognitiven Funktion von bipolar erkrankten Patienten/Patientinnen. Zum Zeitpunkt der

Untersuchung waren über 150 Patienten/Patientinnen und 100 Kontrollen in die Studie

eingeschlossen. Die Patienten/Patientinnen befanden sich zum Zeitpunkt der Untersuchung in einer

euthymen Phase und die jeweiligen Aminosäurenkonzentrationen wurden im venösen Blut

untersucht, am gleichen Tag wurden die Patienten/Patientinnen kognitiv getestet. Die für die Arbeit

verwendeten kognitiven Tests beschränkten sich auf CVLT, STROOP, TMTA, TMTB und d2-Test.

Abgesehen von den Ergebnissen der genannten Untersuchungen wurden auch Gewicht und

Geschlecht der Patienten/Patientinnen in die Berechnungen miteinbezogen.

Die Ergebnisse unterstützten unsere Hypothese nicht. Um genauere Aussagen über die

Zusammenhänge zwischen den von uns untersuchten Aminosäurenkonzentrationen und der

kognitiven Leistung von Individuen machen zu können, bräuchte man größer angelegte

Untersuchungen. So hätte man zum Beispiel durch zwei zu unterschiedlichen Zeitpunkten

stattfindende Untersuchungen Vergleichswerte, mit denen sich Genaueres über die Korrelationen

der Aminosäuren Tyrosin, Tryptophan und BCAA mit der kognitiven Funktion sagen könnte.  
 Bipolare Störung; Tyrosin; Tryptophan; Kognition;  
 
 2015  
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 Biochemie
 Klinische Psychiatrie
 Medizinische Psychologie
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Filic, Kristijan
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Reininghaus, Eva; Univ.-Ass. Priv.-Doz. Dr.med.univ.et scient.med.