| Liver receptor homologue-1 (LRH-1/NR5A2) ist ein Kernrezeptor und Transkriptionsfaktor, der durch Liganden aktiviert werden kann und an der Regulation des Lebermetabolismus maßgeblich beteiligt ist. Phospholipide wurden als potenzielle LRH-1 Liganden identifiziert und es konnte gezeigt werden, dass es durch die Aktivierung von LRH-1 durch spezielle Phosphatidylcholine (PCs) möglich ist die Nicht-alkoholische Fettlebererkrankung günstig zu beeinflussen und die Insulin Senstivität zu erhöhen. Dennoch wurden bisher weder ein natürlicher Ligand noch ein Stoffwechselweg, welcher einen solchen endogenen Liganden produziert, gefunden. Aufgrund der Tatsache, dass PCs als Aktivatoren von LRH-1 beschrieben wurden, formulierten wir die Hypothese, dass Stoffwechselwege, die PCs produzieren, auch einen natürlichen Liganden für LRH-1 hervorbringen könnten. Um unsere Hypothese zu testen wurden die zwei Stoffwechselwege, die für die Produktion von endogenen PCs verantwortlich sind, der Kennedy-Pathway und der PEMT-Pathway, genetisch ausgeschalten und die nachfolgenden Effekte auf die mRNA-Expression von LRH-1 Zielgenen in der hepatischen Zelllinie HepG2 untersucht. Zusätzlich wurde die Expression von LRH-1 abhängigen Zielgenen in Pemt-Knockout Mäusen studiert. Pemt-Knockout Mäuse zeigten eine signifikant niedrigere mRNA Expression der klassichen LRH-1 Zielgene Cyp8b1, Gck und Gnmt. Auch die Lrh-1 mRNA selbts war signifikant reduziert. In den invitro Zellkultur Experimenten mit humanen HepG2 Zellen wurden die Schrittmacher Enzyme des Kennedy-Pathways, CTα und des PEMT-Pathways, PEMT, mit Hilfe von siRNA Oligonukleotiden ausgeschalten. In Übereinstimmung mit den invivo Maus- Experimenten zeigte der PEMT knockdown in den HepG2 Zellen eine signifikante Redukton der LRH-1 Zielgene und wiederum eine signifikante Reduktion der mRNA Spiegel des Kernrezeptors LRH-1. Die Ausschaltung von CTα wirkte sich weder auf LRH-1 noch dessen Zielgene in signifikanter Weise aus. Die Ergebnisse unserer Experimente legen nahe, dass der PEMT-Pathway, welcher sehr spezifische PCs generiert, einen signifikanten Einfluss auf die Aktivität von LRH-1 hat, während der Kennedy -Pathway keinen solchen Effekt hat. Es ist jedoch aus den bisherigen Experimenten nicht möglich zu sagen, ob die Auswirkungen auf die LRH-1 Zielgene durch eine Reduktion der endogenen Liganden – wie von uns vermutet – zustande kommt, oder ob es durch die Reduktion von LRH-1 selbst bedingt ist oder eine Kombination beider Faktoren vorliegt. Ebenso wurde noch nicht gezeigt ob die Induktion von PEMT, im Gegensatz zu dessen Ausschaltung, LRH-1 aktiviert. Zur Beantwortung dieser Fragen sind weitere Experimente vorgesehen. Diese Studien sollten die Überexpression von stabilem LRH-1, welches selbst nicht reguliert wird und daher stabil expremiert wird, und sog. „Gain-of-funtion“ Experimente, wie PEMT Überexpression und die Behandlung mit PEMT spezifischen PC Verbindungen, beinhalten. |