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Dissertation - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Detektion von BRAF Mutationen in der Lentigo maligna melanoma mittels hoch sensitiver Methode  
 Besseres Verständnis der Tumorentstehung auf molekularer Ebene hat zur Entwicklung von vielversprechenden Therapien für die Behandlung von bis dato schlecht therapierbaren malignen Tumoren geführt. Im Vergleich zu anderen Subtypen des malignen Melanoms (MM), ist die Lentigo maligna melanoma (LMM) gekennzeichnet durch die langsame Progression eines Melanom in situ zu einer invasiven Form. Die Struktur der LMM, mit einzelnen, oder in kleinen Nestern vorliegenden, atypischen Melanozyten, erschwert die molekulare Charakterisierung und erfordert sensitive Methoden zur Mutationsanalyse. Obwohl gezeigt werden konnte, dass die BRAF Mutation ein frühes Ereignis in der Entwicklung des MM ist, wurde sie bisher nicht in größeren Probensätzen von LMM untersucht. Deshalb war das Ziel dieser Studie die Bestimmung der Häufigkeit von Mutationen im Codon 600 des BRAF Gens in einem großen Satz an LMM Proben. Um den geringen Anteil an Tumorzellen in den LMM Läsionen zu analysieren, wurde ein hoch-empfindliches PCR-Verfahren zum Nachweis der BRAF V600E, sowie der BRAF V600K Mutation etabliert. In unseren Händen war die Allel-spezifische PCR bei der Detektion von Mutationen geringen Ausmaßes sensitiver als andere getestete Methoden. Das Vorkommen von BRAF Mutationen wurde in 61 LMM Läsionen untersucht. Diese Läsionen wurden auf adäquate DNA Qualität geprüft und manuell disseziert um einen Mindestanteil von 5% Tumorzellen in der zu analysierenden Gewebeprobe sicher zu stellen. Zur Kontrolle wurde zusätzlich von 39 dieser LMM Läsionen DNA von Tumor umgebender normaler Haut isoliert und untersucht.

Unerwarteter Weise war in unserem Probensatz an LMM Läsionen die BRAF V600K Mutation die vorherrschende Mutation, welche in 16% (10/61) der untersuchten Proben, ausschließlich in der DNA des Tumorbereichs gefunden wurde. Im Vergleich dazu, wurde die BRAF V600E Mutation in nur 5% (3/61) der DNA-Proben des Tumorbereichs nachgewiesen. Des Weiteren trugen 5% (2/39) der DNA-Proben der Tumor umgebenden normalen Haut eine BRAF V600E Mutation. Dabei ist zu beachten, dass sich in einem der beiden Fälle ein melanozytärer Nävus (welche häufig eine BRAF V600E Mutation tragen) in der Tumor umgebenden Haut befand.

In Summe deutet der eher geringe Anteil an LMM Läsionen, welcher eine Mutation im BRAF Gen trägt, darauf hin, dass die BRAF Mutation wenn, dann nur in einem Teil der LMM Läsionen eine Rolle spielt. Auf Grund des kurzen Follow-ups kann zu diesem Zeitpunkt kein Rückschluss auf einen Zusammenhang zwischen dem Vorhandensein einer BRAF Mutation in einer LMM in situ und der Wahrscheinlichkeit der Tumorprogression gezogen werden. Jedoch könnte das Wissen, über das vorwiegende Vorliegen der BRAF V600K Mutation in einem Teil der LMM Läsionen, zu einem besseren Verständnis der Mechanismen der Melanom-Entstehung beitragen.

 
   
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 2017  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Stadelmeyer, Elke; Mag. rer. nat.
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Innere Medizin
 UO 790 202 Dr.-Studium der medizin. Wissenschaft; Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Dandachi, Nadia; Ass.-Prof. Priv.-Doz. Mag. Dr.rer.nat.
  Wolf, Peter; Univ.-Prof. Dr.med.univ.