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Bibliografische Informationen
 Die Behandlung von Schilddrüsenunter- bzw. –Überfunktion und deren Auswirkung auf das kardiovaskuläre Risiko der PatientInnen  
 

Einleitung



Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es den Einfluss der Therapie von Schilddrüsenerkrankungen, sowohl bei Unter- als auch bei Überfunktion, auf die korrelierenden kardiovaskulären Risikofaktoren zu untersuchen. Wir nehmen an, dass eine Schilddrüsenfehlfunktion mit einem höheren kardiovaskulären Risiko einhergeht und folglich die Therapie prophylaktisch für koronare Herzerkrankung wirkt, wenn sich PatientInnen im euthyroiden Zustand befinden.



Patienten und Methoden



An unserer Studie nahmen insgesamt 96 PatientInnen, die basierend auf ihrer Schilddrüsenfunktion in hyper-, hypo- und euthyreot unterteilt wurden, teil. Bei den PatientInnen wurden am Beginn und nach 6 Monaten Therapie Schilddrüsen-, Fettstoffwechsel und anthropometrische Daten analysiert.



Ergebnisse



Es zeigten sich eindeutige Veränderungen der Schilddrüsenparameter entsprechend der zugrundeliegenden Schilddrüsenfehlfunktion. Es konnten bei PatientInnen erhöhte Fett- und Blutdruckwerte, systolisch und diastolisch, festgestellt werden. Im follow up zeigten sich bei den euthyreoten ProbandInnen signifikante Veränderungen betreffend BMI, Taillenumfamg, im Taillen zur Länge Verhältnis und beim diastolischen Blutdruck. Hypothyreote ProbandInnen wiesen zusätzlich noch signifikante Unterschiede beim systolischen Blutdruck auf. Bei den Fettwerten wiesen PatientInnen mit Schilddrüsenunterfunktion signifikante Unterschiede in HDL und LDL/HDL- Verhältnis im Vergleich zu den Ausgangswerten auf. Bei den euthyreoten ProbandInnen konnten hingegen nur signifikante Veränderungen im LDL/HDL- Verhältnis festgestellt werden. In allen 3 Gruppen konnten signifikant niedrige ADMA-Spiegel nachgewiesen werden, wobei die Gruppe der Unterfunktion hochsignifikant niedrige Werte hatte. Hinsichtlich der Entzündungswerte konnten keine signifikanten Veränderungen beobachtet werden. Die Regressionsanalyse machte einen Zusammenhang zwischen Schilddrüsen- und Fettstoffwechsel im speziellen mit HDL und LDL deutlich.



Fazit



Zusammenfassend weisen die Ergebnisse auf eine mögliche präventive Wirkung der Therapie von Schilddrüsenerkrankungen bei normalgewichtigen PatientInnen hinsichtlich Arteriosklerose und in Folge koronare Herzerkrankungen sowohl bei Schilddrüsenunter- als auch Überfunktion hin. Es ist allerdings zu berücksichtigen, dass die vorliegende Arbeit eine Pilot Study ist, deren Ergebnisse erst in weiteren Studien bestätigt werden müssen.



Zukunftsperspektive



Weitere Untersuchungen werden nötig sein, um den Einfluss der unterschiedlichen Schweregrade von Schilddrüsenfehlfunktionen auf die Entwicklung von Arteriosklerose und folglich koronare Herzerkrankung darzulegen und im speziellen der therapeutische Ansatz bei adipösen PatientInnen.

 
   
 64
 2014  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Labacher, Manuel
Betreuende Einrichtung / Studium
  Klinisches Institut für Medizinische und Chemische Labordiagnostik
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Gruber, Hans-Jürgen; Sen.Scientist Priv.-Doz. Mag. Dr.rer.nat.