| Helicobacter pylori ist ein Bakterium das Wissenschaftler seit seiner Entdeckung vor Rätsel gestellt hat. Seine Fähigkeit in einer extrem feindseligen Umgebung nicht nur zu überleben, sondern aufzublühen ist erstaunlich. Seine Fähigkeit einen Wirt für langanhaltende Perioden zu infizieren ohne dabei richtig von dem Immunsystem erkannt zu werden, ist genau so rätselhaft und bleibt zum größten Teil bis heute unerklärlich. So wie andere aktivierende Immunrezeptoren auch, ermöglicht der NKG2D Rezeptor die Erkennung von gestressten, bösartigen und infizierten Zellen mit der Hilfe seiner Liganden. Außerdem zeigen immer mehr Publikationen, dass das NKG2D System eine wichtige Rolle in der Entwicklung und Progression von gastrointestinalen Erkrankungen spielt, da es durch die Mikrobiota des Wirtes moduliert wird. Eine Mitarbeiterin unserer Arbeitsgruppe hat vor kurzem beobachtet, dass im Gegensatz zu gesunden Menschen die Expression des NKG2D Rezeptors in den Mägen von Menschen, welche an Helicobacter pylori Gastritis leiden, nicht beeinflusst, oder sogar supprimiert wird. Wir theorisierten, dass diese Herabregulierung durch das Ablösen der NKG2D Liganden MICA und MICB von der Oberfläche der gastrischen Epithelien induziert wird. Dieses Ablösen wird durch die Matrix Metalloproteinase ADAM17 ermöglicht. Es wurde schon gezeigt, dass dieses Enzym durch das Protein CagL, eine Untereinheit des T4SS Sekretionssystem von Helicobacter pylori, aktiviert wird. Um unsere Hypothese zu beweisen haben wir ZellkulturInfektionsexperimente mit gastrischen Zelllinien gemacht. Die zellulären Antworten wurden dann mittels quantitativer Polymerase Kettenreaktion und flowzytometrischer Messungen untersucht. Wir haben festgestellt, dass die Genexpression von MIC Liganden und ADAM17 in der Zelllinie MKN28 nach 24 Stunden alle erhöht waren. Die Genexpression von Interleukin 15 war ebenfalls erhöht, jedoch schon nach 4 Stunden Infektionszeit. Flowzytometrische Analysen wurden mit 3 verschiedenen gastrischen Zelllinien durchgeführt. Die Resultate dieser waren sehr variabel und insgesamt nicht aussagekräftig. AGS Zellen welche mit dem Wildtyp infiziert wurden exprimierten weniger MIC Liganden als Zellen welche mit dem knockout Mutanten infiziert wurden. Wiederum zeigte sich im gleichen Experiment mit anderen Zelllinien eine umgekehrte Reaktion. Insgesamt bietet sich ein unklares Bild des vorgeschlagenen Mechanismus. Weitere Untersuchungen werden notwendig sein um unsere Hypothese zu verifizieren oder sicher zu widerlegen. |