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Bibliografische Informationen
 Auswirkungen von Linezolid auf das hämatologische Engraftment bei Patienten nach Nabelschnurblut- Transplantationen  
 Zusammenfassung
Hintergrund: Linezolid ist ein relativ neues Antibiotikum, welches für Infektionen, ausgelöst durch resistente Gram- positive Bakterien, zugelassen ist. Obwohl es eine gute klinische Verträglichkeit aufweist, wurde es mit einer hämatologischen Toxizität in der Allgemeinbevölkerung assoziiert. Daher könnte seine Verwendung im Rahmen einer allogenen Stammzellentransplantation zu einer möglichen Verzögerung des hämatologischen Engraftments führen. Insbesonders bei Transplantationen mit hämatopoietischen Stammzellen aus dem Nabelschnurblut könnte aufgrund der geringen Stammzelldosis ein adverser Effekt von Linezolid auf das hämatologische Engraftment auftreten.

Methodik: Die Daten von 35 PatientInnen, welche sich einer Transplantation von Nabelschnurblut- Stammzellen unterzogen haben, wurden retrospektiv analysiert. Das Ziel dieser Studie war, den Einfluss von Linezolid auf das neutrophile und thrombozytäre Engraftment zu bestimmen und weiters das Auftreten von Linezolid resistenten Keimen zu dokumentieren. Um die Daten zu analysieren wurden neben deskriptiver Statistik Kaplan Meier Kurven und Cox Regressionsmodelle herangezogen.

Ergebnisse In dieser retrospektiven Studie wurden 35 PatientInnen (12 Frauen, 23 Männer) analysiert, die aufgrund einer malignen hämatologischen Grunderkrankung im Zeitraum von Dezember 2001 bis März 2013 mit einer Transplantation mit Nabelschnurblut-Stammzellen behandelt wurden. 28 PatientInnen (80%) wurden während der Phase der Neutropenie mit Linezolid behandelt, 7 PatientInnen (20%) wurden mit einem alternativen Antibiotikum behandelt. Im Median erfolgte die Linezolid-Behandlung für 16 Tage (Range 3-75 Tage). Das neutrophile und thrombozytäre Engraftment zwischen den beiden Gruppen war ähnlich und zeigte sowohl was die Dauer des Engraftments als auch das Erreichen bestimmter Zielwerte betraf, keine statistisch signifikanten Unterschiede. Linezolid-resistente Enterokokken wurden in Routinehautabstrichen von 3 Patienten, die mit Linezolid behandelt wurden, gefunden.

Schlussfolgerung: Im Rahmen dieser retrospektiven Untersuchung konnte gezeigt werden, dass Linezolid bei PatientInnen, die sich einer Transplantationen mit Nabelschnurblut-Stammzellen unterzogen haben, keinen negativen Einfluss auf das Engraftment von neutrophilen Granulozyten und Thrombozyten hat. Linezolid kann daher im Rahmen einer Nabelschnurbluttransplantation sicher verabreicht werden. Jedoch konnte in einem Teil der PatientInnen (10,7%) ein Auftreten von Linezolid-resistenten Enterokokken beobachtet werden.
 
   
 
 2015  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Vilits, Tanja
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Innere Medizin
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Woelfler, Albert; Ao.Univ.-Prof. Dr.med.univ.
  Quehenberger, Franz; Mag.rer.nat. Dr.techn.