| Diese Masterarbeit untersucht die Gründe für ungeplante stationäre Aufnahmen von tagesklinischen Patienten und betrachtet dabei speziell den Einfluss von Regionalanästhesie auf die Entlassungsquote. Im theoretischen Teil werden zunächst die allgemeinen Vorteile und Abläufe einer Tagesklinik beschrieben, wobei das Elisabethinen-Krankenhaus Klagenfurt als Fallbeispiel dient. Hierbei wird deutlich, dass Regionalanästhesie unter anderem aufgrund niedrigerer postoperativer Übelkeit (PONV) und geringerer Schmerzintensität Vorteile bieten kann (vgl. Liu et al. 2005), was sich positiv auf die Entlassungsraten auswirken
sollte.
Im praktischen Teil der Arbeit werden die Ergebnisse einer retrospektiven Datenanalyse vorgestellt. Diese Analyse umfasst Patienten, die zwischen dem 7. Januar 2021 und dem 28. September 2023 primär für eine tagesklinische Behandlung vorgesehen waren, jedoch letztlich stationär aufgenommen werden mussten. Insgesamt wurden 310 Fälle detailliert untersucht, wobei Parameter wie Eingriffsart, Narkoseform und Gründe für die Nichtentlassung (anästhesiologisch, operativ, organisatorisch) analysiert wurden. Ein besonderer Fokus lag
auf Varizenoperationen, da diese sowohl in Allgemeinanästhesie als auch in Spinalanästhesie durchgeführt werden können.
Die Analyse ergab, dass die häufigste Operation, die zu einer ungeplanten stationären Aufnahme führte, die Varizenoperation war (welche auch am häufigsten durchgeführt wurde).
Um eine Vergleichspopulation zu erhalten, wurden 231 Patienten, die sich einer Varizenoperation unterzogen und ordnungsgemäß tagesklinisch behandelt wurden, analysiert. Diese Stichprobe wurde zufällig ausgewählt (aus einem Pool von insgesamt 1081 Patienten im gleichen Analysezeitraum), um statistisch relevante Ergebnisse zu erzielen. Im Ergebnis zeigte sich, dass die Wahl des Anästhesieverfahrens bei Varizenoperationen signifikante Auswirkungen auf die Entlassungsquote hatte. Patienten, die eine Spinalanästhesie erhielten, konnten vergleichsweise häufiger entlassen werden, während andere Faktoren wie Alter, Geschlecht, BMI oder ASA dabei keine Rolle zu spielen schienen.
Als weiteren Faktor, in dem viel Verbesserungspotential steckt, da dieser auch im internationalen Vergleich relativ hoch ausfällt, konnten organisatorische Gründe identifiziert werden die zu ungeplanten stationären Aufnahmen führten.
In der Diskussion wird hervorgehoben, dass eine optimierte Auswahl des Anästhesieverfahrens und verbesserte organisatorische Abläufe dazu beitragen können, die Entlassungsquote in Tageskliniken zu erhöhen und damit sowohl die Patientenzufriedenheit als auch die Kosteneffizienz zu steigern.
Die Arbeit schließt mit dem Fazit, dass Regionalanästhesie in Kombination mit sorgfältig geplanten Prozessen eine vielversprechende Strategie zur Verbesserung der Entlassungsraten in Tageskliniken darstellt. |