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Bibliografische Informationen
Titel
Peri- und postinterventionelles Schlaganfallmanagement bei Behandlung durch mechanische Thrombektomie
Kurzfassung
Hintergrund
Die mechanische Thrombektomie hat sich in der Behandlung des akuten Schlaganfalls mit Großgefäßverschluss in der vorderen zerebralen Zirkulation bewährt, es bleiben allerdings noch viele offene Fragen hinsichtlich des optimalen peri- und postinterventionellen Managements. Wir untersuchten die klinischen Auswirkungen periinterventioneller Blutdruckabfälle und der Beatmungszeit bei SchlaganfallpatientInnen, welche mit mechanischer Thrombektomie behandelt wurden.
Methoden
Wir identifizierten konsekutive SchlaganfallpatientInnen mit Großgefäßverschluss in der vorderen Zirkulation aus unserem Thrombektomieregister, in welchem klinische Daten prospektiv gesammelt wurden. Für die Untersuchung des periinterventionellen Blutdrucks wurden PatientInnen aus dem Zeitraum von Jänner 2011 bis Juni 2016 eingeschlossen. Zusätzlich wurden periprozedurale Daten aus den elektronischen Anästhesieprotokollen und Blutdruckwerte über invasives Blutdruckmonitoring erhoben.
Hinsichtlich der Untersuchung der Beatmungszeit wurden PatientInnen im Zeitraum von Jänner 2011 bis April 2019 eingeschlossen. Die Beatmungszeit wurde sowohl als kontinuierliche Variable, als auch gruppiert in Extubation innerhalb von sechs Stunden („früh“), 6-24 Stunden („verzögert“) und nach 24 Stunden („spät“) analysiert.
In beiden Studien wurde als primäre Zielvariable guter funktioneller neurologischer Outcome als Punktewerte von 0-2 in der modifizierten Rankin-Skala im Zuge einer Follow-Up-Untersuchung drei Monate nach dem Schlaganfall definiert.
Ergebnisse
Wir konnten 115 PatientInnen mit vollständiger elektronischer Dokumentation der periinterventionellen Vitalparameter analysieren und dabei zeigen, dass bereits einzelne schwere Blutdruckabfälle mit schlechtem Outcome assoziiert waren. Den stärksten Effekt hatten Abfälle des mittleren arteriellen Drucks unter 60 mmHg (p=0.01), welche auch in multivariabler Analyse unabhängig von anderen Variablen mit schlechtem funktionellem Outcome assoziiert waren (p<0.01).
In die Analyse der Beatmungszeit konnten insgesamt 441 PatientInnen mit Follow-Up-Daten eingeschlossen werden. Guter Outcome korrelierte dabei deutlich mit kürzerer Beatmungszeit (Spearman’s Rho=0.39, p<0.001). Insbesondere konnten wir zeigen, dass eine Extubation innerhalb von sechs Stunden mit besserem Outcome assoziiert war, verglichen mit verzögerter Extubation (6-24 Stunden, Odds Ratio 2.40, p<0.001). Diese Assoziation blieb auch in einer multivariablen Analyse statistisch signifikant (p=0.01). PatientInnen, welche nach mehr als 24 Stunden extubiert wurden, hatten häufig schwere schlaganfallassoziierte Komplikationen und einen deutlich schlechteren klinischen Outcome.
Schlussfolgerung
Sowohl die Vermeidung von kritischen periinterventionellen Blutdruckabfällen, als auch die frühe Extubation nach mechanischer Thrombektomie sind mit gutem Outcome nach drei Monaten assoziiert und sollten daher im peri- und postinterventionellen Schlaganfallmanagement empfohlen werden.
Schlagwörter
Schlaganfall; Mechanische Thrombektomie; Endovaskuläre Behandlung; Neurologische Intensivmedizin, Blutdruck, Beatmung
Anzahl Seiten
Publikationsjahr
2020
Volltext
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Sachgebiete
Neurologie
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
Autor*in
Autor*in
Fandler-Höfler, Simon; Dr.med.univ.
Betreuende Einrichtung / Studium
Betreuende Organisation
Universitätsklinik für Neurologie
Studium
UO 790 202 Dr.-Studium der medizin. Wissenschaft; Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
Betreuer/in (intern)
Gattringer, Thomas; Ass.-Prof. Priv.-Doz. Dr.med.univ. Dr.scient.med.
CO – Betreuer/in (intern)
Enzinger, Christian; Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr.med.univ. MBA
CO – Betreuer/in (intern)
Berghold, Andrea; Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn.
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