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Bibliografische Informationen
 Analyse einer regionalen Multiple Sklerose Datenbank  
 Hintergrund:

In der Medizin werden Krankheitsbilder in elektronischen Datenbanken erfasst.

Für Patienten mit Multipler Sklerose (MS) werden nationale und internationale Datenbanken geführt. In Österreich erfolgt die Versorgung der MS – PatientInnen durch sogenannte Multiple Sklerose – Zentren welche Diagnosen stellen und therapeutische Maßnahmen durchführen. Seitens des Versicherungsverbandes ist empfohlen eine Dokumentation über die PatientInnen mit immunmodulatorischer Therapie (IMT) zu führen.

Zielstellung:

Für die Neurologische Abteilung Bruck an der Mur wurde eine Datenbank erstellt mit der die obige Aufgabenstellung erfüllt werden sollte. In dieser Diplomarbeit soll die Entstehung, Struktur, Eingabeprozedur und automatische Auswertung der Daten präsentiert werden. Weiters sollte überprüft werden inwieweit die Datenbank ihre Zielsetzung erfüllt und sie sollte in Bezug auf die klinische Relevanz bewertet werden. Anhand einer Auswertung sollte analysiert werden in wieweit Praktikabilität und Umsetzbarkeit gegeben ist und welche Daten ausgelesen werden können. Darüber hinaus galt es besondere Eigenschaften im Vergleich zu gängigen MS-Datenbanken hervorzuheben. Gleichzeitig wurde auch versucht Schwächen und Verbesserungen zu identifizieren.

Methoden:

Diese Datenbank wurde im Microsoft Access Datenbankformat programmiert. In der Datenbank wurden PatientInnen, bei denen eine Diagnose der Multiplen Sklerose festgestellt wurde und eine spezifische Multiple Sklerose Therapie durchgeführt wurde, erfasst. Die Diagnose der MS basierte auf internationalen Kriterien. Der Einsatz der spezifischen Therapie orientiert sich an Empfehlungen der MS – Gesellschaften, der Literatur sowie der diesbezüglichen Entscheidung des behandelnden Arztes.

Der Befüllungsgrad und die Datenkongruenz wurden durch Microsoft Access Abfragen festgestellt. Die mittels der in die Datenbank eingebauten Analysen generierten Werte wurden in Tabellen zusammengefasst.

Ergebnisse:

In der Datenbank wurden insgesamt 303 PatientInnen erfasst. Davon betrug die Anzahl der Frauen 218, die der Männer 85. Die Diagnose der MS wurde bei 268 PatientInnen gestellt und den Verlaufsformen der MS zugeordnet.

In der automatisierten Gruppenanalyse wurde folgende Anzahl der MS – Verlaufstypen zugeordnet: Klinisch Isoliertes Syndrom (Clinically Isolated Syndrome, CIS): 34, Schubförmige MS (Relapse Remitting MS, RRMS): 212, Sekundär Chronisch Progrediente MS (Secondary Progressive MS , SPMS): 16, Primär Progrediente MS (Primary Progressive MS, PPMS): 6.

Für die Analyse der Datenbank wurden 212 PatientInnen die eine Diagnose der MS und auf eine spezifische MS – Therapie gesetzt worden sind, eingeschlossen. Die grafische Entwicklung des EDSS und der Schubfrequenz sowie Schubdauer bieten eine Übersicht über den klinischen Verlauf des/r individuellen Patienten/in. Die Dauer zwischen Diagnose und der erstmaligen immunmodulierenden Therapie (IMT) beträgt durchschnittlich 2,27 Jahre.

Von den 212 behandelten PatientInnen wurde eine Subgruppe von 155 PatientInnen gebildet die mindestens zwei und maximal neun Jahre mit IMT behandelt worden ist.

Die durchschnittliche Therapiedauer eines/r Patienten/in lag im Analysezeitraum der Datenbank bei 5,2 Jahren.

Es wurden dabei auch 823 MR-Untersuchungen und deren Bilder in die Datenbank eingetragen. Trotz hoher Bedienerfreundlichkeit mussten in einzelnen Datenfeldern unvollständige Dateneingabe festgestellt werden.

Schlussfolgerung:

Die dargestellte elektronische Erfassung der MS – Patienten im LKH Bruck gibt eine Übersicht über den klinischen Verlauf jedes/r einzelnen Patienten/in. Ebenfalls ist der Einsatz von spezifischer Immuntherapie, Therapiedauer und der EDSS Entwicklung gut dokumentiert. In der Zukunft sollte allerdings besonders auf zeitliche und personelle Ressourcen Rücksicht genommen werden um PatientInnen konsekutiv zu erfassen und das Fehlen von Eingabewerten zu vermeiden.

 
 Multiple Sklerose; Datenbank; Analyse; Auswertung,  
 65
 2013  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Varosanec, Mihael
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Neurologie
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Fazekas, Franz; Univ.-Prof. Dr.med.univ.
  Enzinger, Christian; Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr.med.univ.