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Bibliografische Informationen
 Kognition bei Patient*innen mit funktionellen und anderen Bewegungsstörungen  
 Einleitung: Kognitive Störungen treten bei Patient*innen mit funktionellen Bewegungsstörungen (FBS) häufig auf und können dabei nicht nur die Lebensqualität beeinträchtigen, sondern auch den Krankheitsverlauf maßgeblich beeinflussen. Im Fokus dieser Arbeit steht deshalb die Untersuchung der Kognition von Patient*innen mit FBS und der Vergleich der Ergebnisse mit einer Kontrollgruppe von Patient*innen mit nicht-funktionellen Bewegungsstörungen (NFBS).



Material und Methoden: 46 Patient*innen mit FBS (n = 22) und NFBS (n = 24; Parkinson-Krankheit: n = 17, idiopathische Dystonie: n = 3, Essentieller Tremor n = 4) im Alter von 18 bis 80 Jahren wurden untersucht. Neben einer umfassenden kognitiven Testung zur Erhebung der objektiven kognitiven Funktionen wurden beide Studiengruppen auch hinsichtlich subjektiver kognitiver Störungen (SKS) befragt. Zusätzlich wurden ausgewählte nicht-motorische Begleitsymptome anhand von Fragebögen erfasst.



Ergebnisse: Es zeigte sich kein Unterschied in der kognitiven Testung zwischen den Gruppen FBS und NFBS. Patient*innen mit SKS erreichten im MoCA-Test signifikant weniger Punkte (p = 0,029) als Patient*innen ohne SKS. Dieser Zusammenhang bestätigte sich für NFBS mit SKS (p = 0,001). Bei Patient*innen mit FBS konnte hingegen kein Zusammenhang nachgewiesen werden. Weiters fand sich eine negative Korrelation zwischen dem Ergebnis im MoCA-Test und dem Vorliegen einer Fatigue bei FBS (p = 0,007; Korrelationskoeffizient: -0,570) sowie eine positive Korrelation zwischen dem MoCA- Gesamtscore und der allgemeinen Gesundheit bei FBS (p = 0,049; Korrelationskoeffizient: +0,435).



Diskussion: Objektive und subjektive kognitive Störungen treten sowohl bei Patient*innen mit FBS als auch mit NFBS auf. Im Gegensatz zu Patient*innen mit NFBS können Patient*innen mit FBS ihre eigene Kognition schlechter einschätzen. Die aufgezeigte Diskrepanz zwischen subjektiven und objektiven kognitiven Leistungen bei FBS lässt vermuten, dass SKS bei FBS möglicherweise Ausdruck eines allgemein schlechten Gesundheitszustandes und zumindest zum Teil durch Fatigue und Depressivität erklärbar sind.

 
 funktionelle neurologische Störungen; funktionelle Bewegungsstörungen; nicht-funktionelle Bewegungsstörungen; FNS; FBS; NFBS; funktionelle kognitive Störung; FKS; Kognition; Kognitive Domänen; Brain Fog; subjektive kognitive Störungen; SKS;  
 
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 Neurologie
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Holzinger, Anna Franziska
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Neurologie
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Schwingenschuh, Petra; Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr.med.univ.
  Kern, Daniela; Univ. FÄ Dr.med.univ.