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Bibliografische Informationen
 Marklagerhyperintensitäten bei Morbus Parkinson  
 Ziel
Erstens, eine systematische Suche der gegenwärtigen Literatur betreffend Marklagerhyperintensitäten bei Patientinnen und Patienten mit Morbus Parkinson durchzuführen. Zweitens, das Volumen von Marklagerhyperintensitäten zwischen Patientinnen und Patienten mit Morbus Parkinson und gesunden Kontrollpersonen zu vergleichen und Korrelationen der Volumina von Marklagerhyperintensitäten mit klinischen Parametern bei Patientinnen und Patienten mit Morbus Parkinson zu explorieren.

Methoden
Als erster Teil dieser Arbeit wurde eine systematische PUBMED Suche durchgeführt, um relevante Studien zu identifizieren, die über Marklagerhyperintensitäten bei Patientinnen und Patienten mit Morbus Parkinson berichten. Für den zweiten Teil wurden 141 Patientinnen und Patienten aus der longitudinalen Datenbank für Bewegungsstörungen in Graz (PROMOVE) und 141 gesunde, dem Alter und Geschlecht entsprechende Kontrollpersonen aus der Austrian Stroke Prevention Family Study-Kohorte in eine Querschnittsstudie mit eingeschlossen. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden einer 3.0 T MRT-Untersuchung inklusive FLAIR-Sequenzen unterzogen. Die Volumina der Marklagerhyperintensitäten wurden mithilfe einer halbautomatischen, Schwellenwert-basierten Technik bestimmt und die Resultate zwischen Parkinson- und Kontrollgruppe verglichen. Überdies durchlief die Parkinson-Gruppe eine umfassende klinische Evaluierung (MDS-UPDRS, Non-Motor Symptoms Questionnaire, Geriatric Depression Scale, neuropsychologische Testbatterie CERAD).

Ergebnisse
Die gegenwärtige Literatur, die über Marklagerhyperintensitäten bei Patientinnen und Patienten mit Morbus Parkinson berichtet, zeigt insgesamt recht heterogene Resultate, auch wenn sich einige konsistente Ergebnisse wie eine Zunahme der kognitiven Beeinträchtigung mit Anstieg der Läsionslast finden. In der hier vorliegenden Querschnittsstudie unterschied sich weder das Gesamtvolumen der Marklagerhyperintensitäten noch jenes im tiefen Marklager oder in den periventrikulären Regionen signifikant zwischen der Parkinson- und der Kontrollgruppe. Betreffend die Volumina fanden sich auch keine signifikanten Unterschiede zwischen den Geschlechtern, weder innerhalb noch zwischen den beiden Gruppen. In der Parkinson-Gruppe korrelierten alle drei Volumina signifikant negativ mit der Punkteanzahl im MMSE, mit dem CERAD-TS1 und TS2 sowie dem CERAD Gedächtnis-Score, in beiden Gruppen außerdem positiv mit dem Alter. Es fanden sich keine signifikanten Korrelationen in der Parkinsongruppe zwischen den Volumina und MDS-UPDRS-Ergebnissen, NMS, GDS, Krankheitsdauer, Hoehn-und-Yahr-Stadium und Levodopa-Äquivalenz-Dosis.

Schlussfolgerungen
Die Volumina der Marklagerhyperintensitäten unterscheiden sich nicht zwischen Parkinson-Patientinnen und Patienten und gesunden Kontrollpersonen, ungeachtet des Geschlechts. Die Läsionslast nimmt in beiden Gruppen mit dem Alter zu. Überdies korrelieren bei Morbus Parkinson die Läsionsvolumina mit kognitiver Dysfunktion. Um einen möglichen Effekt von Marklagerhyperintensitäten auf motorische und nicht-motorische Symptome aufzudecken, sollten sich zukünftige Studien bei Morbus Parkinson auf mögliche Beziehungen zwischen Marklagerhyperintensitäten und spezifischen motorischen und nicht-motorischen Symptomen anstatt auf globale Bewertungsskalen fokussieren.
 
 Marklagerhyperintensitäten; Morbus Parkinson  
 
 2021  
   Volltext downloaden
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Gattermeyer, Lukas
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Neurologie
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Schwingenschuh, Petra; Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr.med.univ.
  Franthal, Sebastian Othmar; Dr.med.univ.