| Einleitung: Atriale Hochfrequenz Episoden (atrial high rate episodes, AHRE) stellen eine relativ neue Gruppe von Arrhythmien dar. Grundlage für die Detektion solcher Episoden stellen Neuerungen im Bereich der Schrittmacher und ICD-Technologie über die letzten Jahrzehnte dar. Das Auftreten dieser Episoden ist aus diesem Grund über die letzten Jahre Basis diverser klinischer Studien. Dennoch existieren derzeit noch nicht ausreichend Studien um das derzeitige Management und die Risikostratifikation optimieren, sowie eine genaue Aussage bezüglich tatsächlicher Epidemiologie, Progredienz und eventuellen Folgeerkrankungen (z.B.: Insult, TIA, systemische Embolie) tätigen zu können.
Methode: Es handelt es sich um eine unizentrische Beobachtungsstudie mit einem Patientenkollektiv von 42 PatientInnen mit implantiertem kardialem elektronischem Gerät, welche an der Universitätsklinik für Innere Medizin Graz, Abteilung für Kardiologie von 2018 bis 2020 durchgeführt wurde. Im Rahmen der Einschlussvisite konnte eine Schrittmacher/ICD-Speicherauslese sowie der Anlage eines 24h-Holter-EKG durchgeführt wurden. Sechs Monate nach der Einschlussvisite erfolgte eine Kontrollvisite mit nochmaliger Speicherauslese des implantierten Schrittmachers/ICD und Anamnese. Anschließend wurden die erhaltenen Ergebnisse mittels SPSS Statistics Version 27.0 (IBM, Armonk, NY) aufbereitet und analysiert.
Ergebnisse: Insgesamt konnten 42 Patienten mit implantierten kardialen elektronischen Geräten in die Studie eingeschlossen werden. Im weiteren Verlauf mussten 12 PatientInnen aufgrund der fehlenden Kontrollvisite nach 6 Monaten ausgeschlossen werden. AHRE konnten im Rahmen der Einschlussvisite bei 38,1% und im Laufe der Kontrollvisite in 26,7% der ProbandInnen nachgewiesen werden. Im Verlauf der Studie mussten zwei Patienten hospitalisiert werden, keiner dieser Hospitalisierungen ist auf eine kardiovaskuläre Ursache zurückzuführen. Diskussion: Diese Studie bestätigt, dass AHRE ein häufiges Phänomen bei PatientInnen mit implantierten kardialen elektronischen Geräten darstellt. Die klinische und therapeutische Signifikanz hingegen bleibt weiter unklar. Des Weiteren ist aus der statistischen Analyse ersichtlich, dass PatientInnen mit einem CHA2DS2VASc-Score über 4 ein höheres Risiko haben AHRE zu entwickeln. Zusätzlich konnte im Rahmen der Studie eine deutlich höhere Detektionsrate dieser Episoden durch Speicherauslese des implantierten Devices im Vergleich zu 24h-Holter-EKG-Analyse festgestellt werden. |