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Bibliografische Informationen
 Einfluss von patienten-, tumor- und behandlungsspezifischen Faktoren auf Prognose und Verlauf bei Patienten mit Merkelzellkarzinom - Retrospektive Studie  
 Einleitung
Das Merkelzellkarzinom gilt als ein äußerst seltener, aggressiver, neuroendokriner Hauttumor mit steigenden Inzidenzraten und einer hohen Mortalität sowie Rezidivrate. Bekannte Risikofaktoren sind ultraviolette Strahlung, Immunsuppression und das Merkelzellpolyomavirus. Dennoch sind die Kenntnisse bezüglich pathophysiologischer Zusammenhänge und des klinischen Verhaltens noch lückenhaft. Vor allem die Untersuchung von prognostischen Faktoren ist von großer Bedeutung für den klinischen Alltag, um gegebenenfalls die Überlebenschancen von Patientinnen und Patienten zu steigern.

Material und Methoden
Diese retrospektive Studie umfasste 89 Patientinnen und Patienten, die zwischen 1992 und 2016 die Diagnose Merkelzellkarzinom erhalten haben. Die einzelnen medizinischen Aufzeichnungen wurden in Hinblick auf patienten-, tumor-, diagnostik- und behandlungsbezogenen Variablen überprüft. Deskriptive Statistik und Inferenzstatistik wurden verwendet, um die Charakteristiken zusammenzufassen und Zusammenhänge zu Rezidiventstehung, Gesamtüberlebens- und Todesrate am Merkelzellkarzinom.

Ergebnisse
In dieser Studie zeigten sich mehrere statistisch signifikante Zusammenhänge. Eine Abhängigkeit zwischen den Variablen Geschlecht (p = 0,009), Tumorausbreitung zum Zeitpunkt der Diagnosestellung (p = 0,045), initiale Therapiemodalität (p = 0,026), Chemotherapie (p = 0,048) und der Rezidiventstehung konnte nachgewiesen werden. Die Gesamtüberlebensrate stand hingegen im Zusammenhang mit Alter (p = 0,027), muskuloskelettalen Erkrankungen (p = 0,04), Durchführung einer Strahlentherapie (p = 0,005), Ergebnissen der pathologischen Lymphknotenuntersuchungen (p = 0,045), Rezidiventstehung (p = 0,001) und den Zeiträumen von 1 bis 6 (p = 0,039) und 7 bis 12 Monaten (p = 0,003) bis zum Auftreten von Rezidiven. Die Variablen Alter (p = 0,031), Tumorausbreitung zum Zeitpunkt der Diagnosestellung (p = 0,031) und Rezidiventstehung (p = <0,001) zeigten wiederum eine Koinzidenz mit merkelzellkarzinomspezifischen Todesfällen.

Conclusio
Die Auswirkungen des Merkelzellkarzinoms standen in dieser Studie im Zusammenhang mit Geschlecht, Alter, muskuloskelettalen Erkrankungen, Tumorausbreitung, den Ergebnissen der pathologischen Lymphknotenuntersuchungen, der initialen Therapie, Chemotherapie und Strahlentherapie. Diese Ergebnisse können bei klinischen Entscheidungen hinsichtlich des diagnostischen und therapeutischen Managements, sowie bei der Bewertung von Risikofaktoren und Prognosen helfen. Nichtsdestotrotz sollten für eine genauere Untersuchung der angeführten Assoziationen weiterführende Studien mit größeren Fallzahlen durchgeführt werden.
 
   
 
 2020  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Reiter, Magdalena
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Rainer, Barbara; Univ.-Ass. Dr.med.univ.
  Zalaudek, Iris; Univ.-Ass. Priv.-Doz. Dr.med.univ.