| Hintergrundinformation: Die Einteilung von melanozytären Nävi erfolgte bisher auf klinischer und histologischer Basis. Verschiedene Ansätze über die Entstehung und Entwicklung von Nävi wurden präsentiert, mit dem Ziel einer frühen Differenzierung und Erkennung von Melanomen. Die Dermatoskopie bietet hierfür als nicht-invasive, in-vivo Untersuchungsmethode wertvolle Einblicke in submakroskopische Strukturen von melanozytären Läsionen. Anhand von unterschiedlichen dermatoskopischen Mustern und Merkmalen können somit melanozytäre Läsionen besser strukturiert und eingeteilt werden. Zielsetzung: Ziel dieser Übersichtsarbeit war es, aktuelle Studien und Reviews der letzten Jahre über die dermatoskopischen Merkmale von melanozytären Tumoren zu ermitteln und deren Ergebnisse zusammenzufassen. Dies soll sowohl Diagnose als auch Management von Nävi im klinischen Alltag erleichtern. Methoden: Es erfolgte eine Suche nach deutschen und englischen Fachartikeln via PubMed (MEDLINE) und Journals@Ovid von Jänner 2009 bis Mai 2016. Follgende Suchterms wurden verwendet: dermoscopy, dermatoscopy, epiluminescence microscopy, surface microscopy, digital dermoscopy, digital dermatoscopy, digital epiluminescence microscopy, digital surface microscopy, nevus, nevi, naevus, naevi, melanocytic skin lesion, pigmented skin lesion, color, colour, pattern, pigment distribution, face, facial, acral, nail, mucosa, mucosal, trunk, scalp, age, elderly, old, skin type, melanoma history, melanoma related, UV, UVR, UV irradiation, UV radiation, UV rays, ultraviolet, pregnancy, genes, genetic, BRAF und recurrent. Nach Einschluss von Fachartikeln durch weitere Recherche bis Mai 2017 wurden 123 Publikationen ausgewählt und analysiert. Ergebnisse: Innerhalb der 123 Publikationen fanden sich eine randomisiert kontrollierte Studie mit hohem Evidenzgrad (A), sowie eine Meta-Analyse und ein systematischer Review mit niedrigerem Evidenzgrad (B). Ebenso beinhaltete die Auswahl 75 prospektive und retrospektive Studien mit einem Evidenzlevel B. Die dermatoskopische Diagnose von melanozytären Nävi basiert auf der Beurteilung folgender Kriterien: Farbe (schwarz, braun, grau, blau und rot), Struktur (globulär, retikulär, strukturlos, sternförmig und gemischte Strukturen), Pigmentverteilung (gleichmäßig, multifokal, zentral oder exzentrisch) und Gefäßstrukturen (komma-artige oder punkt-artige Gefäße). Zusätzlich beeinflussen endogene und exogene Faktoren die dermatoskopischen Merkmale von Nävi: Alter, Körperlokalisation, Hautfarbe, Mutationen, Genetik, Melanom-Vorgeschichte, Schwangerschaft, UV-Bestrahlung und Traumata. Konklusion: Diese Kriterien bieten nicht nur grundlegende Differenzierunsgmerkmale von melanozytären Läsionen, sondern auch einen Wissensstand über patientenbezogene Faktoren, die das Aussehen von Nävi beeinflussen. Durch Einbeziehen dieser Erkenntnisse kann das Management von von melanozytären Läsionen im klinischen Alltag optimiert werden. |