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Bibliografische Informationen
 German Abstract  
 Hintergrund
Die frontal fibrosierende Alopezie (FFA) ist eine primäre lymphozytäre vernarbende Alopezie, die durch einen progressiven symmetrischen Rückgang der fronto-temporalen Haarlinie, den Verlust der Augenbrauen, der Wimpern und der Körperhaare gekennzeichnet ist. Wegen dem unvorhersehbaren Wesen dieser Krankheit war die Behandlung der FFA bisher frustran. Die Trichoskopie ist eine nützliche, nicht-invasive und kostengünstige Technik um häufige Erkrankungen des Haarapparates von der FFA abzugrenzen. Außerdem sind mit dieser Methode genauere follow-up-Untersuchungen möglich und sie wird in der Wahl einer passenden Stelle für eine Hautprobe eingesetzt.
Material und Methoden
Das Ziel dieser Studie war es die trichoskopischen Merkmale von an einer FFA erkrankten PatientInnen, die das Laboratory of Physiology and Diseases of the Hair am "Andreas Syggros" Krankenhaus in Griechenland besucht haben, zu erforschen und dokumentieren. Der Untersuchungszeitraum lag zwischen September und Dezember 2015. Der Studienablauf enthielt einen Fragebogen, um demographische Daten und Informationen sowohl zur individuellen Krankengeschichte als auch zur Familienanamnese zur erheben.
Die Diagnose stützte sich auf die typischen klinischen Merkmale (Rückgang der fronto-temporalen Haarlinie mit oder ohne begleitenden Verlust der Augenbrauen, perfollikuläres Erythem oder Hyperkeratose, blasse Haut, Atrophie und einzeln stehende Haare).
Die Untersuchung wurde mithilfe eines polarisierten und eines nicht-polarisierten Dermatoskops durchgeführt, außerdem wurden die betroffenen Areale fotografiert.
Die Bilder wurden von zwei DermatologInnen, die sehr erfahren auf dem Gebiet der Dermatoskopie und der FFA sind, anhand der typischen dermatoskopischen Merkmale dieser Erkrankung evaluiert. Im Anschluss wurden die Ergebnisse statistisch ausgewertet.
Ergebnisse
Unser Kohorte setzte sich aus 29 Frauen (96.5%) und einem Mann (3.5%) zusammen. Das Alter lag zwischen 42 und 85 Jahren, wobei das Durchschnittsalter 62.3 Jahre betrug. Bei allen 30 PatientInnen (100%) fand man klinisch einen Rückgang der frontalen Haarlinie; bei 10% kam es zu keinem temporo-parietalen Rückgang. Acht PatientInnen (26.67%) wiesen einen Rückgang der occipitalen Haarlinie auf, während dieses Merkmal bei 22 ProbandInnen (73.33%) nicht nachgewiesen werden konnte. Insgesamt 19 (63.33%) PatientInnen zeigten einen Verlust der Augenbrauen und einer (3.33%) den Verlust der Wimpern. Bei 2 PatientInnen (6.67%) war eine Autoimmunerkrankung und bei 6 PatientInnen (20%) ein Lichen plano-pilaris bekannt, darüberhinaus bestand bei 3 PatientInnen (10%) eine Schilddrüsenerkrankung. Bei 12 PatientInnen (40%) schien sich die Erkrankung in einem aktiven Stadium zu befinden. Im Verlauf entwickelten 22 PatientInnen (73.33%) ein perifollikuläres Erythem und 18 PatientInnen (60%) eine perifollikuläre Hyperkeratose. Bei 12 PatientInnen (40%) fanden sich follikuläre rote Punkte, während bei 30 PatientInnen (100%) follikulären Öffnungen fehlten.
Zusammenfassung
Die Trichoskopie ist in der Diagnostik der meisten Erkrankungen des Haarapparates, insbesondere der FFA, ein zuverlässiges und hilfreiches Instrument. Darüberhinaus ist sie auch in der Abschätzung der Krankheitsaktivität und Schwere von großem Nutzen. Zusätzlich helfen Aufzeichnungen, Dokumentation und der Vergleich mit Bildern vor Behandlungsbeginn den therapeutischen Erfolg zu evaluieren.


 
   
 
 2016  
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Papanikou, Sofia
Betreuende Einrichtung / Studium
  Medizinische Universität Graz
 UO 992 272 Universitätslehrgang; MA Dermoscopy and Prev. Dermatooncology  
Betreuung / Beurteilung
  Zalaudek, Iris; Univ.-Ass. Priv.-Doz. Dr.med.univ.