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Bibliografische Informationen

Titel

Einfluss des Säure-Basen-Metabolismus auf die zerebrale Sauerstoffversorgung von früh- und reifgeborenen Neugeborenen während der Adaptation nach der Geburt - eine Beobachtungstudie

Kurzfassung

1.1 Hintergrund
Der zerebrale Autoregulationsmechanismus reguliert die Blutversorgung und die damit verbundene Sauerstoffversorgung des Gehirnes je nach Bedarf. Dieser Mechanismus und dessen jeweilige Einflussfaktoren sind bis heute nicht zur Gänze geklärt. Aktuelle Studien über Einfluss der zerebralen Sauerstoffversorgung von Neugeborenen beinhalten, zusätzlich zu den bereits bekannten kardiovaskulären sowie respiratorischen Einflussfaktoren, den Blutzuckerspiegel als metabolische Komponente [Blutglukose-Spiegel (GLU)]. Studien legen nahe, dass weitere metabolische Komponenten [Laktat-level (LAC), pH-Wert (pH), Base-Excess (BE) und Bikarbonat (BIC)] ebenfalls einen Einfluss auf den zerebralen Autoregulationsmechanismus und damit letztendlich auf die Sauerstoffversorgung des Gehirnes [zerebral-regionale Sauerstoffsättigung (crSO2), zerebral fraktionierte Gewebssauerstoff Extraktion (FTOE)] bei Neugeborenen haben könnten. Ziel dieser Dissertation ist es, mögliche Zusammenhänge zwischen kapillar gemessenen Blutglukose und Parameter des Säure-Base-Stoffwechsels und der zerebralen Sauerstoffversorgung während des Adaptationprozesses, direkt nach der Geburt, bei früh- und reifgeborenen Neugeborenen zu untersuchen.

1.2 Material und Methodik
Es wurde eine prospektive Beobachtungsstudie durchgeführt. Für die vorliegende Analyse wurden sekundäre Outcome-Parameter herangezogen. Früh- und reifgeborene Neugeborene, die durch einen Kaiserschnitt geboren wurden, wurden inkludiert, wenn i) eine zerebrale Nahinfrarot-spektrometrische Messung während der 15. Lebensminute nach der Geburt und ii) eine kapillare Blutanalyse zur Bestimmung der Blutglukose und Säure-Base-Stoffwechsel Parameter zwischen der 10. bis 20. Minute nach der Geburt, durchgeführt wurden. Die Sauerstoffsättigung (SpO2) sowie Herzfrequenz (HR) wurden mittels Pulsoximeter routinemäßig bestimmt. Zur Bestimmung potentieller Assoziationen wurden Korrelationsanalysen zwischen der Blutglukose und den einzelnen Parameter des Säure-Basen-Stoffwechsels und der zerebralen Oxygenierung durchgeführt.

1.3 Ergebnisse
Von den 224 gemessenen Neugeborenen, die in die prospektive Beobachtungsstudie eingeschlossen wurden, konnten 36 Frühgeborene [Gestationsalter: 34.1 Schwangerschaftswoche (29.8-36.7), Geburtsgewicht: 1935g (1054-3006)] und 116 Reifgeborene [Gestationsalter: 38.9 Schwangerschaftswoche (37.0-41.4), Geburtsgewicht: 3235g (2090-4466)] Neugeborene in die vorliegende Analyse inkludiert werden. Der mediane crSO2 und FTOE Wert bei frühgeborenen Neugeborenen in der 15 Minute nach der Geburt betrug 83% (45-95) und 0.11 (0.01-0.47) und bei reifgeborenen Neugeborenen 83% (54-95) und 0.13 (0.01-0.41). Hohe GLU und LAC Werte sowie niedrige pH und BIC Werte zeigten einen signifikanten Zusammenhang mit einer niedrigen crSO2 sowie hohen FTOE Werten mit Ausnahme von BIC und FTOE welche jedoch einen Trend in Richtung eines positiven Zusammenhanges bei frühgeborenen Neugeborenen zeigten. Bei reifengeborenen Neugeborenen zeigte sich ein negativer signifikanter Zusammenhang zwischen GLU und der crSO2 sowie ein positiver signifikanter Zusammenhang zwischen BIC und FTOE. Weiters zeigte sich ein Trend in Richtung eines positiven Zusammenhanges zwischen pH und BE mit der FTOE sowie ein Trend in Richtung eines negativen Zusammenhanges zwischen BIC und crSO2.

1.4 Diskussion
Es bestehen signifikante Zusammenhänge zwischen der Blutglukose und den untersuchten Parametern des Säure-Basen-Stoffwechsels und der zerebralen Sauerstoffversorgung sowohl bei früh- als auch reifgeborenen Neugeborenen während der Adaptation unmittelbar nach der Geburt. Frühgeborene Neugeborene haben im Vergleich zu reifen Neugeborenen ausgeprägtere Zusammenhänge.

Schlagwörter

Neonatologie, Zerebrale Oxygenierung, Säure-Basen Haushalt

Anzahl Seiten

Publikationsjahr

2022

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