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Bibliografische Informationen
 Epidemiologische Analyse der Appendektomiepräparate im südlichen Österreich: Eine retrospektive Analyse über 30 Jahre  
 Hintergrund: Die akute Appendizitis stellt einen der häufigsten chirurgischen Notfälle mit einem Lebenszeitrisiko von 7-9% für beide Geschlechter dar. Allerdings unterscheidet sich das Lebenszeitrisiko appendektomiert zu werden für Frauen und Männer erheblich (23% bzw. 12%). In unserer Studie haben wir den Zusammenhang zwischen der Geschlechterverteilung, dem Patientenalter und dem Zeitpunkt der Appendektomie der am Institut für Pathologie der Medizinischen Universität Graz diagnostizierten Appendektomiepräparate analysiert.
Methoden: Es wurden 56,612 Appendektomiepräparate im Zeitraum von 1987 bis 2016 analysiert. Das Datengut beinhaltete Daten bezüglich Alter, Geschlecht und Zeitpunkt der Appendektomie. Die statistische Auswertung der Daten erfolgte mittels Chi-Quadrat-Test bzw. Fisher-Test. Zusätzlich wurden nationale Appendektomie-Daten bezüglich Geschlecht und Zeitpunkt der Appendektomie im Zeitraum von 1997 bis 2016, online bereitgestellt von Statistik Austria, mittles Chi-Quadrat-Test ausgewertet. Weiters wurden 1100 zufällig ausgewählte histopathologische Diagnosen hinsichtlich des Ausmaßes an (akuter und chronischer) Entzündung und Unterschiede ebenjener zwischen Frauen und Männern analysiert.
Ergebnisse: Insgesamt wurden 31,625 Frauen (56%) und 24,987 Männer (44%) mit einem Geschlechterverhältnis von 1.27:1 in die Studie eingeschlossen. Das Geschlechterverhältnis hat sich im Laufe der Studienzeit signifikant (p<0.001) verringert. Der größte Unterschied im Geschlechterverhältnis (weiblich zu männlich) konnte in der Altersgruppe der 16-25-Jährigen festgestellt werden, welches sich signifikant (p<0.001) verringerte (von 1.85:1 [1987-1996] zu 1.1:1 [2007-2016]). Das Geschlechterverhältnis der nationalen Appendektomie-Daten hat sich im Laufe des untersuchten Zeitraumes ebenfalls signifikant (p<0.001) verringert. Die Appendixpräparate von Frauen bzw. Männern wurden in 58.4% bzw. 26% der Fälle mit keiner oder leichtgradiger Entzündung und in 41.6% bzw. 74% der Fälle mit hochgradiger Entzündung diagnostiziert (p<0.001). Die mit keiner oder leichtgradiger Entzündung diagnostizierten Fälle verringerten sich im Laufe des untersuchten Zeitraums (p=0.38).
Schlussfolgerung: Unsere Daten sind vergleichbar mit anderen Daten in der Literatur, die zeigen, dass Frauen verglichen mit Männern einem höheren Risiko unterliegen, appendektomiert zu werden. Das Geschlechterverhältnis hat sich während der Studiendauer verringert, vor allem in der letzten Dekade. Bessere diagnostische Möglichkeiten, vor allem die verbesserte bildgebende Diagnostik, sind sehr wahrscheinlich verantwortlich für diese Ergebnisse.
 
 Appendizitis, Appendektomie, Geschlecht, Geschlechterverhältnis, Pathologie  
 
 2019  
   Volltext downloaden
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Hebesberger, Carina Sarah
Betreuende Einrichtung / Studium
  Diagnostik & Forschungsinstitut für Pathologie
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Langner, Cord; Univ.-Doz. Dr.med.
  Pollheimer, Marion; Univ.-Ass. Dr.med.univ.