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Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Die Tumorzelldissoziation im kolorektalem Karzinom mit und ohne tumorumgebender Entzündungsreaktion. Eine systematische klinisch-pathologische Analyse.  
 Hintergrund: Über das kolorektale Karzinom ist bekannt, dass die Morphologie der Invasionsfront eines Tumors die Biologie der Krankheit wiederspiegelt und dadurch wichtige Informationen zur Prognose darstellt. Die Tumorzelldissoziation („Tumour budding“), definiert als der Übergang von glandulären Karzinomstrukturen in Einzelzellformationen oder Anhäufungen von bis zu vier Tumorzellen an der Invasionsfront, ist im kolorektalem Karzinom mit einem ungünstigerem PatientInnenüberleben assoziiert. Im Gegensatz dazu, ist die tumorumgebende Entzündungsreaktion mit einem günstigeren PatientInnenüberleben assoziiert. Beachtenswert ist, dass die, gegen den Tumor gerichtete Entzündungsaktivität zu einer Zerstörung der Tumordrüsen und letztendlich zur Anwesenheit von einzelnen verstreuten Tumorzellen oder Zellformationen im Tumorstroma führen kann.
Methodik: Kolorektale Primärtumore von 381 zufällig ausgewählten PatientInnen wurden retrospektiv auf das Ausmaß der Tumorzelldissoziation und auf die tumorumgebende Entzündungsreaktion untersucht. Beide Parameter wurden, unter Verwendung von uni- und multivariaten Analysen, mit verschiedenen klinischen und pathologischen Tumorparametern in Zusammenhang gesetzt. Die prognostische Aussagekraft bezüglich progressionsfreien und krankheitsspezifischen Überleben wurde mit der Kaplan-Meier-Methode überprüft.
Ergebnisse: In unserem PatientInnenkollektiv wurde die Tumorzelldissoziation signifikant mit progressionsfreien und krankheitsspezifischen Überleben assoziiert. Fälle mit hochgradiger Tumorzelldissoziation und ausgeprägter Entzündungsreaktion hatten ein besseres Ergebnis in Bezug auf progressionsfreies (p<0.001) und krankheitsspezifisches (p<0.001) Überleben als Fälle mit hochgradiger Tumorzelldissoziation mit nur leichter Entzündungsreaktion. Das Überleben in diesen Fällen war jedoch trotzdem ungünstiger als in Fällen mit geringgradiger Tumorzelldissoziation, in denen das Ausmaß der tumorumgebenden Entzündungsreaktion keine weitere prognostische Aussagekraft hatte. 
Schlussfolgerung: Auf Grund der Antitumorwirkung des entzündlichen Infiltrats können Tumore mit ausgeprägter Entzündungsreaktion an der Invasionsfront eine Zerstörung von Krebsinseln zeigen. In diesen Fällen macht die Anwesenheit von verstreuten Tumorzellen oder Zellformationen im Stroma kein besseres PatinetInnenüberleben per se aus. Es ist bemerkenswert, dass Tumore mit hochgradiger Tumorzelldissoziation und ausgeprägter Entzündungsreaktion an der Invasionsfront trotzdem ein signifikant schlechteres Überleben als Tumore mit geringgradiger Tumorzelldissoziation haben, in denen das Ausmaß der tumorumgebenden Entzündungsreaktion keine weitere prognostische Aussagekraft hat. Die Bestätigung unserer Ergebnisse durch andere unabhängige Zentren ist wünschenswert.
 
   
 
 2017  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Max, Nicole
Betreuende Einrichtung / Studium
  Diagnostik & Forschungsinstitut für Pathologie
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Langner, Cord; Univ.-Doz. Dr.med.