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Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Die histopathologische Diagnose der Refluxösophagitis  
 Hintergrund:

Die gastroösophageale Refluxkrankheit ist ein häufiges Krankheitsbild. In der Diagnosestellung der Refluxkrankheit hat die Histologie nur einen geringen Stellenwert. Eine Standardisierung diverser histologischer Kriterien zur Beurteilung und Klassifikation der mikroskopischen Ösophagitis erfolgte im Jahre 2010 im Rahmen des Esohisto-Projekts Unsere Studie zielt auf die Erfassung der Prävalenz dieser histologischen Kriterien sowie deren klinische Validation.



Methoden:

In der prospektiven multizentrischen histoGERD Studie nahmen 1071 Personen teil (576 Frauen, 495 Männer; Durchschnittsalter 53 Jahre, Altersspanne 15 bis 93 Jahre), welche sich aus unterschiedlichen Gründen gastroskopieren ließen. Mehrere Biopsien wurden nach einem standardisierten Protokoll oberhalb und unterhalb der gastroösophagealen Grenzzone entnommen. Zur klinischen Validierung des Esohisto-Projekts untersuchten wir die Prävalenz der histologischen Parameter sowie deren Zusammenhänge mit klinischer Symptomatik und endoskopischer Diagnose der Refluxösophagitis.



Ergebnisse:

Histologisch wurde eine milde Ösophagitis bei 423 (39,5%) PatientInnen diagnostiziert, sowie eine schweren Ösophagitis bei 296 (27,6%) PatientInnen. Keine oder nur wenige Veränderungen zeigte das Plattenepithel des Ösophagus bei 352 (32,9%) TeilnehmerInnen. Unter den histologischen Veränderungen des Plattenepithels waren die proliferativen Parameter des Plattenepithels (Verbreiterung der Basalzelllagen und Verlängerung der Stromapapillen) und dilatierte Interzellularräume häufiger vorhanden als eine Infiltration durch Entzündungszellen. Eine vorhandene mikroskopische Ösophagitis war assoziiert mit männlichem Geschlecht (p=0,009), Refluxsymptomen (p=0,003), positiver Medikamentenanamnese von Protonenpumpenhemmern (p<0,001), und der endoskopischen Diagnose einer Ösophagitis (p<0,001).



Schlussfolgerung:

Unsere Daten verdeutlichen, dass die histologische Diagnose der Refluxkrankheit durchaus möglich ist. Wir empfehlen die routinemäßige Entnahme von Biopsien in der Diagnosestellung der Refluxkrankheit, da die histologische Untersuchung eine sinnvolle und dabei preisgünstige Ergänzung darstellt, speziell bei PatientInnen mit nichterosiver Refluxkrankheit.  
 Refluxösophagitis; gastroösophageale Refluxkrankheit; Histologie; gastroösophagealer Übergang; Ösophagus  
 70
 2015  
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 Gastroenterologie
 Histologie
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Schneider, Nora
Betreuende Einrichtung / Studium
  Diagnostik & Forschungsinstitut für Pathologie
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Langner, Cord; Univ.-Doz. Dr.med.