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Bibliografische Informationen
 Podophyllotoxin versus gepulster Farbstofflaser in der Behandlung HPV-induzierter Genitalwarzen  
 Hintergrund

Anogenitale Warzen zählen zu den häufigsten sexuell übertragenen Krankheiten und werden von Humanen Papillomaviren (HPV) verursacht. Die Behandlung mit 0,5% Podophyllotoxin (Condylox®) Lösung ist eine der effektivsten Therapieoptionen. Die Substanz wird hierbei über einen Zeitraum von mehreren Wochen aufgetragen. Der gepulste Farbstofflaser (PDL- Pulsed dye laser) stellt eine Methode dar, welche die Warzen schnell und wirkungsvoll zerstört. Die vorliegende Studie vergleicht die Effektivität (reduzierte Anzahl an Warzen und infiziertem Hautbereich) sowie die Nebenwirkungen (gemessen am empfundenem Schmerz) und Lebensqualität (wie angenehm wurde die Therapie wahrgenommen).


Methoden

Vom Jahr 2012 bis 2014 nahmen 48 Probanden (46 Männer, 2 Frauen) mit genitalen HPV-induzierten Warzen an einer randomisierten, monozentrischen Studie an der dermatologischen Ambulanz in Graz, Österreich, teil. Sie wurden entweder der Podophyllotoxin-Therapiegruppe, bei der eine Podophyllotoxin-Lösung über einen Zeitraum von mehreren Wochen aufgetragen wurde, oder der PDL-Gruppe zugeteilt. Der verwendete 595 nm PDL Candela Vbeam Perfecta wurde mit folgenden Einstellungen benutzt: Energiedichte 12 J/cm², Impulsdauer 1,5 Millisekunden, Impulsgröße 7 mm. Pro Warze wurden 2 Laserimpulse abgegeben. Die erste Behandlung fand am Tag 1 statt, eine zweite Behandlung wurde – falls notwendig - 3 Wochen später durchgeführt. Im Rahmen der Nachfolgeuntersuchung, welche etwa sechs Wochen nach der initialen Therapie erfolgte, wurde die Effektivität der Behandlung vom zuständigen Arzt oder der zuständigen Ärztin evaluiert, zusätzlich wurde von Seiten der Probanden Fragen bezüglich der Nebenwirkungen (Schmerz) beantwortet Die Frage nach der Lebensqualität zielte darauf, herauszufinden, wie angenehm die Therapie erlebt wurde.






Ergebnisse

Unter Anwendung der Inklusions- /Exklusions-Kriterien wurden letztlich 36 männliche Patienten in die Studie eingeschlossen um im Rahmen eines Äquivalenztests Effektivität, Nebenwirkungen und Lebensqualität zu bewerten. Es fand sich statistisch gesehen kein signifikanter Unterschied hinsichtlich Effektivität (reduzierte Anzahl an Warzen und infiziertem Hautbereich gemessen in mm²), die Signifikanz Level betrugen hierbei 0,403 und 0, 855 bei einem α-Wert von <0, 05. Auch bezüglich der Nebenwirkungen ließ sich kein signifikanter Unterschied feststellen (0,120), ebenso wie beim Parameter Lebensqualität (0,078). Dennoch konnte ein gewisser Trend beobachtet werden, dass Patienten die Lasertherapie als insgesamt angenehmer bewerteten.


Zusammenfassung

Die vorliegende Untersuchung zeigt, dass Podophyllotoxin und PDL bezüglich der Faktoren Effektivität, Nebenwirkung und Lebensqualität gleich gute Behandlungsoptionen für genitale Warzen darstellen. Zudem wurde die Behandlung per PDL von den Patienten als „angenehmer“ bewertet als die etablierte Medikation mit Podophyllotoxin. Die Anwendung von PDL bei HPV-induzierten, genitalen Warzen kann bezüglich Effektivität, Sicherheit und Lebensqualität als empfehlenswert eingestuft werden.
 
 HPV, Genitalwarzen, Farbstofflaser, podophyllotoxin  
 
 2017  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Studnicka, Jana
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Komericki, Peter; Univ.-Ass. Priv.-Doz. Dr.med.univ.