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Bibliografische Informationen
 Retrospektive Analyse des Langzeitüberlebens von über 80-Jährigen mit asymptomatischer Stenose der Arteria carotis interna nach Ablehnung zur chirurgischen Sanierung mit konservativer Behandlung  
 Einleitung

Die vorliegenden, großen randomisierten multizentrischen Studien zur Carotisoperation bei Patienten und Patientinnen mit asymptomatischen Carotisstenosen lassen keine Rückschlüsse über die Sinnhaftigkeit dieser Operation in höherem Alter zu. Es ist unklar, wie der weitere klinische Verlauf von Patienten und Patientinnen ist, bei welchen eine hochgradige Stenose der Arteria carotis interna (ACI) diagnostiziert wurde. Diese Untersuchung analysiert das Langzeitüberleben von Octogenarians mit hochgradiger asymptomatischer ACI-Stenose unter konservativer Behandlung und prüft, ob objektivierbare Selektionskriterien für die Indikationsstellung zur konservativen Therapie oder Intervention existieren. Zudem wird das insultfreie Langzeitüberleben ermittelt.



Methoden

Untersucht werden über 80-jährige Patienten und Patientinnen, die im Zeitraum von 2012 bis 2020 mit einer über 70 %igen asymptomatischen Stenose der ACI an der Klinischen Abteilung für Gefäßchirurgie der Medizinischen Universität Graz vorgestellt wurden. Die Hauptzielgröße ist das insultfreie Überleben. Mittels retrospektiver Analyse werden anamnestische Daten, Vorerkrankungen und Ausschlussgründe für die Operation erhoben und das insultfreie Überleben mithilfe des Kaplan-Meier-Schätzers berechnet. Unterschiede zwischen verschiedenen Gruppen wurden mittels Cox-Regressions-Analyse untersucht.



Resultate

Im Zeitraum vom 1.1.2012 – 31.12.2020 wurden nach Selektion 99 Patienten- und Patientinnenfälle ausgewertet. Das durchschnittliche Alter betrug 84,7 (Spannweite 80,1 – 94,1) Jahre.

In unserer Studie waren mehr Männer mit 61,6 % (61/99) vertreten. Im Durchschnitt lag der Stenosegrad bei 76,5 %. Eine solitäre rechtsseitige Stenose hatten 45,5 %, eine solitäre linksseitige Stenose hatten 28,3 % und eine beidseitige Stenose hatten 26,3 % (7,1 % rechts > links; 10,1 % links > rechts; 9,1 % rechts = links). Ein arterieller Hypertonus fand sich in 87,9 % der Fälle wieder; 76,8 % der Patienten du Patientinnen erhielten eine antihypertensive Therapie. Bei 16,2 % wurde ein nicht insulinabhängiger Diabetes mellitus und bei 7,1 % ein insulinabhängiger Diabetes mellitus diagnostiziert. 65,7 % (65/99) der Patienten und Patientinnen erhielten bereits eine lipidsenkende Therapie. Zu 51,5 % hatten die Patienten und Patientinnen einen Sinusrhythmus und zu 19,2 % eine Vorhofflimmerarrhythmie. Bereits 64,6 % der Patienten und Patientinnen nahmen Acetylsalicylsäure als Thrombozytenaggregationshemmer ein. Im Nachbeobachtungszeitrum erlitten von 99 Patienten und Patientinnen 7 einen Insult. Das insultfreie Überleben lag bei 63,0 Monaten (95 % Konfidenzintervall 53,9 – 72,2). Es zeigte sich kein signifikanter geschlechtsspezifischer Unterschied.

Bei Nicht-Vorliegen eines definierten Ablehnungsgrundes, aufgrund von Komorbiditäten, lag das insultfreie Überleben bei 75,4 Monaten (95 % Konfidenzintervall 62,0 – 88,8), bei Vorliegen eines solchen bei 51,4 Monate (95 % Konfidenzintervall 40,2 – 62,5). Dieser Unterschied war statistisch signifikant (p = 0,018).



Schlussfolgerungen

In der Gruppe mit definierten Ablehnungsgründen lag das insultfreie Überleben mit 51,4 Monaten unter der, in den ESVS Guidelines, geforderten 5-Jahresgrenze als Mindestüberlebensdauer, somit deckte sich unsere Vorgangsweise mit dieser Empfehlung.

 
   
 
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Pietras, Sandra Maria; B.A.
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Chirurgie
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Konstantiniuk, Peter; Univ. FA Priv.-Doz. Dr.med.univ.
  Siegl, Gregor; Univ. FA Dr. Dr.med.univ.